Donnerstag, 22. Januar 2009

Unser Äffchen macht das Unmögliche möglich!

Heute ist etwas geschehen, was so gut wie nie passiert (für "unmögliche" Dinge sind wir offenbar auf verschiedenen Gebieten prädisponiert) - aber alles der Reihe nach.

Geplant war wieder mal eine Fuchsjagd, viele Baue gab es aber nicht zu kontrollieren, weshalb sich unsere Erwartungen auch in Grenzen hielten. Beim ersten Bau, einem Felsbau mit mehreren Röhren auf der rechten Seite und 2 separat liegenden, jedoch miteinander verbundenen Röhren links, setzen wir Affi ein, da sie nicht der Typ ist, auf den man ewig warten muss wenn es keinen Arbeitsforschritt gibt. Die Röhren rechts zeigte sie uns als nicht befahren an, links war sie jedoch sofort drinnen und man hörte sie sehr laut, da die Röhren offenbar nicht seit weit in den Hang hineingingen. Man war quasi hautnah dabei. Nach einigen Minuten lauten Bellens und ab und zu "infight", wurde der Lärm plötzlich noch viel lauter - Affi und der vermeintliche Fuchs näherten sich dem Ausgang! Ein paar Sekunden später war klar, dass die beiden im Freien waren, genau sehen konnte es jedoch keiner, da die Eingänge in einem Eck lagen. Der Schütze ließ den Finger GsD gerade, da Affi unmittelbar am Wild dran war. So schnell konnte man kaum schauen ging es wieder in die benachbarte Röhre hinein, das Ganze dauerte nur den Bruchteil einer Sekunde und der Schütze, der alles sehen hätte können, hatte es nur aus dem Augenwinkel mitbekommen und war sich sicher, dass das Afferl an einem Fuchs arbeitete.

Die Zeit verging, Aphaia arbeitete laut und hart, die beiden bewegten sich hin und her, aber es war klar - ein nochmaliges Springen würde viel Geduld und Spucke brauchen. Nach etwa einer halben Stunden konnten wir Affi abziehen und durch Obi ersetzen, der jedoch auch nicht mehr Glück hatte. Da klar war, dass die beiden Röhren verbunden waren und wir fix mit einem Fuchs rechneten, schickten wir Obi seine Tochter zur Hilfe und es ging laut her - wir rechneten jede Sekunde mit dem Auftauchen von Reineke... es dauerte allerdings weitere 5min. bis sich etwas tat - und was da passierte, damit hatte niemand gerechnet!

Es tauchte etwas plump Aussehendes mit weiß-grauem Haar auf. Die beiden hatten einen Dachs gesprengt!!! Der geistesgegenwärtige Schütze hatte die Situation GsD im Blick, sah die Hunde noch im Felsbau und den Dachs momentan allein heraußen und betätigte blitzschnell den Abzug - der Dachs lag! Es dauerte keine halbe Sekunde bis die Hunde hinter ihm auftauchten und ihr Wütchen an dem erlegten Dachs kühlten... eine großartige Leistung, fast ohne Kratzer überstanden!

Affi hatte also ganz allein mit ihren mächtigen 30,5cm Widerristhöhe & angsteinflößenden 5,5kg Kampfgewicht einen Dachs gesprengt, anschließend mit ihrem Vater gemeinsam gleich noch einmal! Obi & Affi scheinen dafür Spezialisten zu sein, haben sie doch letzten Sommer in Norddeutschland schon einmal einen Dachs aus einer Betonröhre gesprengt... Erfahrene Baujäger schätzen, dass höchstens 3 von 100 Dachsen gesprengt werden - den Rest muss man graben. Sieht so aus als ob wir noch viele Dachse graben müssen, um der Statistik gerecht zu werden;)

Im nächsten Bau, einer sehr großen Burg mit ca. 10-15 Röhren, war offenbar wieder ein Dachs drinnen, obwohl hier normalerweise Füchse erlegt werden. Zuerst arbeitete Janosch allein, dann mit Affi. Dann Obi allein und später mit Affi, es konnte jedoch in über 1 Stunde kein wirklicher Fortschritt erzielt werden, es ging ständig im Kreis. Die Hunde hatten alle schon ihre Blessuren, weshalb wir das Unterfangen dann einstellten. Man darf wirklich nicht unzufrieden sein und erzwingen kann man sowieso nichts - das führt höchstens zu Tragödien.


Um die Gefahr, die für die Bauhunde von Dachsen ausgeht einmal zu verdeutlichen, haben wir heute das Gebiß und die Pranten genauer fotografiert.
Die Dächsin ist auf jeden Fall schon beim Präparator...