Freitag, 27. November 2009

Durchwachsen...

Präsentiert sich die heurige Drückjagdsaison. Der erste Monat liegt jetzt praktisch hinter uns und nach 7 Jagden gilt leider immer noch, dass entweder Hunde vermißt werden, verletzt wurden oder beides. Obi ist inzwischen wieder recht fit und wird voraussichtlich morgen das erste Mal seit der Keilerattacke vor 2 Wochen ins Rennen geschickt. He´s back, sozusagen;)
Die Strecken sind großteils ganz ordentlich und können sich sehen lassen, allerdings zeigen sich die Sauen heuer in vielen Revieren von einer gewissen Behäbigkeit und Dickfelligkeit geprägt. Wo gute Einstände vorhanden sind, haben die Hunde ganz schön zu tun, das Wild auf die Läufe zu bringen. Daheim sind die kleinen Helden dafür äußerst ausgeglichen, "Regeneration" ist das Schlagwort zwischen den Einsätzen.
Erfreulich im Vergleich zum letzten Jahr ist dafür, dass noch keine Jagd richtig verregnet war. Wer sich mal einen Tag lang durch regennasses Gebüsch & Unterholz geschlagen hat, garniert mit Schlamm unter den Füßen und Wasser von oben, gekrönt durch Temperaturen knapp über 0°C weiß, wovon ich rede;)

Schöne Aussichten in der Wachau, diese Berge wollen jedoch auch erklommen werden!
Neben einigen Schafen und Lämmern lag auch dieser Widder auf der Strecke
"Streichfähig" beschreibt den Zustand der Hunde am Ende des ersten Tages vermutlich am besten
Stimmungsvolles Streckenlegen
Morgen geht´s weiter, dann hoffentlich ohne irgendwelche Zwischenfälle.

Mittwoch, 4. November 2009

Die Sommerpause ist vorbei!

Stiefmütterlich wurde unser Blog behandelt, das hat er eigentlich nicht verdient und das schlechte Gewissen drückt ganz gewaltig... die gute Nachricht ist - wir leben noch, ich hatte im Sommer nur alle Welpen - äh Hände voll zu tun und jagdlich hat sich ohnehin nicht weiß Gott wieviel getan. Im Spätwinter waren wir noch ein paar Mal auf Füchse aus, aber die waren auch aus - also außer Spesen nichts gewesen. Im Sommer gab´s heuer 2 kleine Maisjagden, die erste ganz spontan organisierte war erfolgreich. Obi, Janosch und Anda konnten 2 Sauen, von denen eine vorher bestätigt worden war finden und rausdrücken, eine davon lag am Schluss auf der Strecke. Die zweite Jagd, etwa 1 Woche später war zwar größer vom bejagten Gebiet her, die Sauen waren aber nicht oder nicht mehr da.

Am 26.10. war Auftakt der Drückjagdsaison 09/10. Ein Trieb, kleines Gebiet, zwar ein paar Sauen da, die von den Hunden auch gefunden und auf die Läufe gebracht wurde - aber ohne die Schützen geht´s halt nicht. So lagen am Ende doch 2 Füchse und nachdem auch Chalky und Mosl, 2 "befreundete" Russells, rund 2 Stunden nach Triebende von ihrem Baujagdausflug zurück waren ohne dabei viele Blessuren eingesteckt zu haben, gab es doch ein Happy End und es war zumindest ein Vorgeschmack auf die nächsten 2,5 Monate ;o)
Weiter geht´s Mitte November mit einer 2 tägigen Jagd - wollen wir hoffen, dass gut Sauen da sind und dass die Hunde gut sind - kurz: dass es passt:)

Mittwoch, 11. Februar 2009

Auch das kommt vor...

Letzten Sonntag hatten wir wieder die Möglichkeit bekommen, mit Anna, Peter und Szombi in der Nähe von Budapest zur Baujagd zu gehen. Nach einem sehr erfolgreichen Start in die Saison in derselben Konstellation kurz vor Weihnachten freuten wir uns natürlich und hofften, dass uns die Jagdgötter freundlich gesinnt waren. Im Laufe des Tages stellte sich aber leider heraus, dass besagte Götter entweder anderweitig beschäftigt oder durch irgendwas vergrämt gewesen sein mussten;)

Die Baue sahen durchwegs erfolgversprechend aus, viele definitiv benutzt und einige mit dem typischen Fuchsgeruch versehen. "Daheim" war leider nichts. Erst am Nachmittag, in einem der letzten Baue, kam Janosch tatsächlich auf Raubwild - vermutlich einen Fuchs. Er arbeitete laut und hart und wie sich herausstellte (vom Timing her leider absolut schlecht), hätten wir den Fuchs auch fast mit ihm bekommen. Gerade als der nächste Hund eingeschlieft war (Janosch hatten wir abgezogen, da wir auch den Hunden der anderen Hundeführer eine Möglichkeit zum Arbeiten geben wollten) gelang nämlich endlich der Durchbruch in die Röhre an der Stelle, wo Janosch den Fuchs über eine Stunde lang gebunden hatte - und es war der Kessel in der Endröhre... hätten wir Janosch wieder einschliefen lassen, so wie er es eigentlich wollte, hätten wir den Fuchs zu dem Zeitpunkt möglicher Weise gehabt;)

An der Arbeit war jetzt ein 2-jähriger Patterdale Rüde und wie das Schicksal so spielt, stellte sich leider heraus, dass der Deben-Locator in der Gegend des Baus - einem alten Schießplatz - nicht funktionierte. Vielleicht durch all das Metall im Erdreich? Also entschied sich der Besitzer, noch eine Hündin mit dem klassischen Ortovox Sender nachzuschicken, um den Rüden zu orten. Das funktionierte so weit auch ganz gut und es wurde schon fleißig am zweiten Einschlag gearbeitet. Noch während der Grabarbeiten konnte der Rüde glücklicher Weise wieder abgezogen werden, es war also nur noch die Hündin im Bau. Zu hören war leider gar nichts, was für die Hündin angeblich eher untypisch sei, die Beurteilung der Situation gestaltete sich also dementsprechend schwierig. Inzwischen war es auch stockdunkel & kalt, der Nieselregen trug ebenfalls nicht gerade zu einem angenehmen Ambiente bei ;o)

Gegen 18:00 Uhr gelang der Einschlag auf der anderen Seite des Walls, direkt über einer Kreuzung von mehreren Röhren. Das Ortungsgerät verriet, dass sich die Hündin mehr oder weniger ständig hin- und herbewegte, WAS genau sie tat war jedoch eher ein Rätsel. Nur eins war klar - sie hatte "null Bock" herauszukommen... Hätten wir an der Stelle endlich aufgehört und uns ruhig verhalten, hätten wir uns die folgenden 3 Stunden wahrscheinlich erspart - Hunde neigen dann nämlich viel eher dazu herauszukommen, als wenn sie merken, dass sie von allen Seiten Unterstützung erhalten;) Die Herren der Schöpfung waren aber offenbar durch die 2 bereits gegrabenen Einschläge körperlich noch nicht ganz ausgelastet und ließen sich nicht davon abhalten, auch noch einen 3. Einschlag zu machen. Lange Rede kurzer Sinn - rund 2 Stunden später kam die Hündin, bei einer der Röhren des zweiten Einschlags heraus... Sie wurde abgezogen, sicherheitshalber noch der Durchbruch zur Röhre vollendet (was uns dem Fuchs aber auch nicht näher brachte) und schlußendlich doch die Niederlage eingestanden und die Löcher wieder zugeschüttet. Zu diesem Zeitpunkt und unter den stockfinsteren Bedingungen noch weitere Hunde einzusetzen hätte wohl keine Verbesserung gebracht. Selbst wenn der Fuchs gesprungen wäre hätte er unmöglich beschossen werden können und wäre uns womöglich noch davongerannt... C´est la vie!
Kurz nach 21:00 Uhr konnten wir den Ort des Geschehens dann zwar erfolglos, aber zumindest vollzählig verlassen.

Samstag, 24. Januar 2009

Flexibel muss man sein:)

Am Programm stand heute wieder mal eine revierübergreifende große Baujagd, die Adjustierung bei Mensch & Hund war dementsprechend ausgerichtet: Bauhundsender- und empfänger, alle erdenklichen Sorten von Schaufeln, Spaten & Co und natürlich strapazierfähige Kleidung & Schuhe. Die Baujagd an sich begann unspektakulär aber anstrengend, war das Gehen im völlig aufgeweichten Erdreich mit kiloweise Gatsch an den Sohlen klebend nach 2 Tagen Dauerregen wahrlich alles andere als eine Freude. Das Tüpfelchen auf dem "i" waren dann noch die mindestens ebenso gatschigen Hunde, kommt man doch irgendwie schlecht umhin die Hunde hin und wieder anzugreifen... So kämpften wir uns von Bau zu Bau, nur um jedesmal von Neuem feststellen zu müssen, dass die Röhren entweder von vornherein mit Laub & Erdreich verschlossen oder ganz einfach nicht befahren waren.
Als wir mit dem Auto gerade eine etwas weitere Strecke zum nächsten Bau hinter uns bringen wollten kam ein plötzlicher Aufschrei aus dem Fond des Wagen "Sauen!!!". Tatsächlich! Auf der Kuppe eines Hügels querte gerade eine Rotte mit rund 15-20 Stück einen Acker, ein Stück war etwas abgeschlagen und folgte der Rotte in einigem Abstand.

Unsere eigentliche Mission - die Raubwildbekämpfung - wurde plötzlich sekundär, viel wichtiger war es abzuklären, ob überhaupt passende Munition für Schwarzwild vorhanden war... Während der Ausrüstungsdebatte strapazierte der Fahrer das Gaspedal um sich der Rotte anzunähern, was auch rasch gelang. In der Hektik gingen leider alle Schüsse auf den einzelnen Frischling, der offensichtlich eine Laufverletztung am Vorderlauf hatte daneben, wir blieben jedoch dran.
Ein paar Minuten später stellte sich die Situation so dar, dass die große Rotte sich vermutlich in einer Dickung einige hundert Meter weiter eingschoben hatte, der verletzte Frischling aber so weit abgeschlagen war, dass er unmöglich mehr aufholen konnte. Wir vermuteten ihn in einem einem anderen kleinen Einstand, was durch seine Trittsiegel im Schlamm untermauert wurde. Schnell waren Christian mit unseren anderen Hunden und unser Freund Thomas mit dem weltschönsten Rauhaardackel und seiner DJT Hündin aus den Nachbarrevieren zur Stelle, das Aufgebot an Schützen konnte sich ebenfalls bald sehen lassen: ca. 15 an der Zahl! Schnell wurde die erste Dickung, in der wir den verletzten Frischling vermuteten, durchgedrückt, wobei uns die Bauhundsender keine große Hilfe waren - ohne Ergebnis. Inzwischen hatte sich beim "Fährtenlesen" auch herausgestellt, dass die Rotte aus ihrem Einstand wieder ausgewechselt war, die Landstraße überquert hatte und sich wohl schon im nahen Waldstück eingeschoben hatte. Sicherheitshalber stellten wir uns trotzdem entlang der größeren Dickung auch noch auf und sofort als wir die Hunde schnallten waren sie schon auf der Fährte, stöberten den Frischling auf und trieben ihn auf die Schützen zu. Leider waren die Schützen nicht sehr erfolgreich, die Hunde aber dafür umso mehr - sie konnten das Stück einholen und halten, so dass es erlöst werden konnte. Es stellte sich heraus, dass der ca. 30kg schwere Frischling eine alte Verletzung hatte (ein Teil eines Vorderlaufs fehlte) und deshalb langsamer als die restliche Rotte war, weil er nur auf 3 Beinen unterwegs war.

Die Vielseitigkeit der Hunde hat sich also bezahlt gemacht!

Die Baujagd verlief im weiteren leider unspektakulär. Affi hatte schon vor unserem Drückjagdeinsatz einen Fuchs gesprengt, der jedoch leider gefehlt wurde. Auf mehr sollten wir an dem Tag nicht mehr kommen. Aber wenigstens konnten wir einen Frischling zur Strecke beitragen - das vermochte sonst niemand von sich zu behaupten:)

Donnerstag, 22. Januar 2009

Unser Äffchen macht das Unmögliche möglich!

Heute ist etwas geschehen, was so gut wie nie passiert (für "unmögliche" Dinge sind wir offenbar auf verschiedenen Gebieten prädisponiert) - aber alles der Reihe nach.

Geplant war wieder mal eine Fuchsjagd, viele Baue gab es aber nicht zu kontrollieren, weshalb sich unsere Erwartungen auch in Grenzen hielten. Beim ersten Bau, einem Felsbau mit mehreren Röhren auf der rechten Seite und 2 separat liegenden, jedoch miteinander verbundenen Röhren links, setzen wir Affi ein, da sie nicht der Typ ist, auf den man ewig warten muss wenn es keinen Arbeitsforschritt gibt. Die Röhren rechts zeigte sie uns als nicht befahren an, links war sie jedoch sofort drinnen und man hörte sie sehr laut, da die Röhren offenbar nicht seit weit in den Hang hineingingen. Man war quasi hautnah dabei. Nach einigen Minuten lauten Bellens und ab und zu "infight", wurde der Lärm plötzlich noch viel lauter - Affi und der vermeintliche Fuchs näherten sich dem Ausgang! Ein paar Sekunden später war klar, dass die beiden im Freien waren, genau sehen konnte es jedoch keiner, da die Eingänge in einem Eck lagen. Der Schütze ließ den Finger GsD gerade, da Affi unmittelbar am Wild dran war. So schnell konnte man kaum schauen ging es wieder in die benachbarte Röhre hinein, das Ganze dauerte nur den Bruchteil einer Sekunde und der Schütze, der alles sehen hätte können, hatte es nur aus dem Augenwinkel mitbekommen und war sich sicher, dass das Afferl an einem Fuchs arbeitete.

Die Zeit verging, Aphaia arbeitete laut und hart, die beiden bewegten sich hin und her, aber es war klar - ein nochmaliges Springen würde viel Geduld und Spucke brauchen. Nach etwa einer halben Stunden konnten wir Affi abziehen und durch Obi ersetzen, der jedoch auch nicht mehr Glück hatte. Da klar war, dass die beiden Röhren verbunden waren und wir fix mit einem Fuchs rechneten, schickten wir Obi seine Tochter zur Hilfe und es ging laut her - wir rechneten jede Sekunde mit dem Auftauchen von Reineke... es dauerte allerdings weitere 5min. bis sich etwas tat - und was da passierte, damit hatte niemand gerechnet!

Es tauchte etwas plump Aussehendes mit weiß-grauem Haar auf. Die beiden hatten einen Dachs gesprengt!!! Der geistesgegenwärtige Schütze hatte die Situation GsD im Blick, sah die Hunde noch im Felsbau und den Dachs momentan allein heraußen und betätigte blitzschnell den Abzug - der Dachs lag! Es dauerte keine halbe Sekunde bis die Hunde hinter ihm auftauchten und ihr Wütchen an dem erlegten Dachs kühlten... eine großartige Leistung, fast ohne Kratzer überstanden!

Affi hatte also ganz allein mit ihren mächtigen 30,5cm Widerristhöhe & angsteinflößenden 5,5kg Kampfgewicht einen Dachs gesprengt, anschließend mit ihrem Vater gemeinsam gleich noch einmal! Obi & Affi scheinen dafür Spezialisten zu sein, haben sie doch letzten Sommer in Norddeutschland schon einmal einen Dachs aus einer Betonröhre gesprengt... Erfahrene Baujäger schätzen, dass höchstens 3 von 100 Dachsen gesprengt werden - den Rest muss man graben. Sieht so aus als ob wir noch viele Dachse graben müssen, um der Statistik gerecht zu werden;)

Im nächsten Bau, einer sehr großen Burg mit ca. 10-15 Röhren, war offenbar wieder ein Dachs drinnen, obwohl hier normalerweise Füchse erlegt werden. Zuerst arbeitete Janosch allein, dann mit Affi. Dann Obi allein und später mit Affi, es konnte jedoch in über 1 Stunde kein wirklicher Fortschritt erzielt werden, es ging ständig im Kreis. Die Hunde hatten alle schon ihre Blessuren, weshalb wir das Unterfangen dann einstellten. Man darf wirklich nicht unzufrieden sein und erzwingen kann man sowieso nichts - das führt höchstens zu Tragödien.


Um die Gefahr, die für die Bauhunde von Dachsen ausgeht einmal zu verdeutlichen, haben wir heute das Gebiß und die Pranten genauer fotografiert.
Die Dächsin ist auf jeden Fall schon beim Präparator...

Doppelpack Teil II

Am vergangenen Samstag, den 18.1., waren die Jagdleiter unserer Gruppen schon recht entmutigt, als sämtliche kontrollierte Baue schlichtweg leer waren. Auch wenn einige davon grundsätzlich befahren waren - es war einfach nichts daheim. Tja, so kann´s gehen beim Baujagen.
Als schon niemand mehr dran glaubte, konnten einerseits Affi & Janosch und parallel dazu Obi je einen Fuchs sprengen und beide wurden von den Schützen gut getroffen.
Affi, die ja aus Prinzip nur in befahrene bzw. kürzlich noch befahrene Röhren einschlieft, krachte in den Bau (2 Eingänge, dazwischen ein Vorsprung der Waldböschung) und man hörte sie ordentlich werken. Nach rund 5 min. erschien sie mit ein paar Cuts auf der Nase kurz, um gleich wieder umzudrehen. Es dauerte aber nicht lang und ich konnte sie abnehmen, ich hatte ja noch unseren "Mann fürs Grobe" dabei;) Affi schnell angeleint, dem Sohn des Jagdleiters zum Halten in die Hand gedrückt und flugs unseren Joschi, der inzwischen vorbildlich ruhig & brav gewartet hatte, an die zweite Röhre angesetzt. So schnell konnten wir kaum schauen, katapultierte sich aus der ersten Röhre schon die Fähe und versuchte eine waghalsige Flucht den einen Hang hinunter und vis à vis wieder hinauf. Sehr weit kam sie jedoch nicht, hatte einer der Schützen GsD die richtige Position und nötige Reaktionszeit:)

So konnten die Hunde an diesem Tag wieder 2 Füchse zur Gesamtstrecke von knapp über 30 Rotröcken beitragen.

Wieder eine Fähe für Janosch

Am 14.1. konnten wir bei heftigem Schneefall leider nur leere Baue in dem uns zugeteilten Revier kontrollieren, auch wenn zumindest 2 davon kürzlich noch befahren gewesen sein müssen. Bei einem weiteren konnte man deutlich die Spuren sehen, die bis zum Eingang gingen und vor diesem jedoch kehrt machten. Naja, immer kann man nicht Glück haben!

Gerade als wir fertig waren kam der Anruf eines befreundeten Hundeführers - "Not am Mann beim Graben!" Als wir beim Bau ankamen (Feldbau mit 1 Röhre, wurde seit Stunden mit verschiedenen Hunden nacheinander bejagt) hatten die Schützen wohlweislich noch nicht mit dem Graben begonnen, ist es doch VIEL einfacher, wenn man anderen beim Arbeiten zusieht;) Da es bitterkalt war störte das aber gar nicht und als die oberen 30cm des niederösterreichischen Permafrostbodens durchbrochen waren, ging es eigentlich recht flott voran. Die junge Dackelhündin, die gerade an der Reihe war, verbellte den Fuchs immer an ein und derselben Stelle - die Hoffnungen auf ein schnelles Finale waren also groß. Leider wurden diese Hoffnungen beim Durchbruch auf die Röhre aber enttäuscht, der Fuchs hatte sich noch etwa 3-4m weiter nach hinten in die Endröhre umgestellt. Die rechtwinkelige Ecke am Weg dorthin machte die Sache nicht gerade leichter, der Fuchs fühlte sich dahinter ziemlich stark. Als der Dackel abgenommen werden konnte, probierten wir es mit Janosch, der auch gleich hochambitioniert an die Arbeit ging. Nach einiger Zeit war klar: dieser Fuchs würde nicht mehr springen, nicht in diesem Leben.

Option 1 war, einen weiteren Einschlag zu machen (bei dem gefrorenen Boden ein grauenvoller Gedanke!). Option 2 war, den vorhandenen Einschlag unterhalb der gefrorenen Oberfläche, die ein Einstürzen verhindern würde, entlang der Röhre weiter zu vergrößern. Gesagt - getan... Der Lößsand ließ sich zum Glück gut graben und als endlich genug Platz zum Manövrieren war, gelang Janosch & den engagierten Hundeführern ein artistisches Meisterwerk, das zur raschen Erlegung der Fähe führte. Janoschs Leistung war unglaublich, ohne ihn hätten wir noch lang graben können...

10 Jahre Jubiläum - und wir zum 5. Mal dabei

Bereits zum 10. Mal wurde a, 10.1. die wahrscheinlich größte revierübergreifende Baujagd Österreichs im östlichen NÖ abgehalten - und wir waren bereits das 5. Jahr dabei! Auch heuer konnten wir zur ansehnlichen Strecke von insgesamt über 60 Füchsen beitragen. Affis Fuchs konnte mit der Unterstützung von unseren Slowakischen Freunden erfolgreich gegraben werden (was bei 30cm steinhart gefrorenem Boden alles andere als spaßig ist), Obi sprengte eine Fähe in 10minütiger Arbeit, die von den Schützen zur Strecke gebracht werden konnte.

Wäre der Boden nicht so tief gefroren gewesen und das Graben somit weniger zeit- und kraftaufwändig gewesen, hätte noch der eine oder andere Dachs unsere Strecke bereichern können - aber man soll ja nicht undankbar sein;)

Wenn man die Raubwildstrecke einer solchen Jagd sieht, wird einem klar, wieso Raubwildbejagung für den Erhalt eines gesunden Niederwildbestandes unabdingbar ist!

Zweiter Streich - Janoschs großer Tag

Am 3.1. rückten wir zum ersten Jagdeinsatz im neuen Jahr aus, einer revierübergreifenden Baujagd in strahlendem Sonnenschein und unter blitzblauem Himmel. Eigentlich (so heißt es) dürfte bei so einem Wetter nichts daheim sein - denn nur Sauwetter ist Bauwetter... Aber das war nur der erste von vielen Tagen heuer, an denen wir sämtliche Wetterweisheiten Lügen strafen mussten;)
Gleich im ersten Bau (Feldbau, 2 Röhren an einer kleinen Böschung) kam Janosch auf einen Fuchs, den er auch nach rund 10 Minuten sprengen konnte (sein erster gesprengter Fuchs!). Durch "menschliches Versagen" (einer der Schützen plauderte munter vor sich hin, das während er praktisch direkt über der Röhre stand) zog es der Fuchs jedoch vor, sofort wieder bei der Nahbarröhre einzuschliefen, ohne dass jemand zum Schuß gekommen wäre. Also war klar - das würde schwer werden... Zum Springen konnte diesen Fuchs keiner der Hunde mehr bewegen, also wieder mal "ran an die Spaten" - zum Glück aber per Bagger;)

So konnte der Fuchs recht bald mit einem saubere Schuß erlegt werden. Während Janoschs Arbeit kam Obi beim Kontrollieren von anderen Bauen in der Nähe auf einen Dachs, bei dem wir uns aufgrund der Größe der Burg und dem Bewuchs jedoch gegen das Graben entschieden haben. Nach ca. 1,5 Stunden Arbeit kam Obi dann auch völlig unversehrt wieder heraus, womit das Thema abgehakt war.



Nach der verdienten Mittagspause kam dann noch ein "Notruf" einer Baujagdgruppe in der Nachbarschaft. Dort hatten die Schützen seit Stunden ein gigantisches Lager von Vierkantstrohballen umstellt, da dort ein Fuchs gesehen worden war. Leider konnten ihn die Terrier bislang nicht zum Springen bewegen, weshalb vierbeinige Verstärkung angefordert wurde. Also nix wie hin... Nach einiger Zeit, in der sich immer noch nichts getan hatte obwohl inzwischen reichlich Terrier im Stroh arbeiteten, konnte Christian den Fuchs durch Zufall mit der Taschenlampe sehen als er von oben ins Stroh leuchtete. Affi kopfüber hinunter hinterher geschickt, kurz danach sprang der Fuchs und konnte erlegt werden!

Auftakt der Baujagdsaison 08/09

Eigentlich war ja geplant, das Wochenende vor Weihnachten für Vorbereitungen fürs große Fest freizuhalten, ein bisschen Vorweihnachtsflair ganz ohne Jagdeinsätze hätte uns sicher nicht geschadet, es wäre das erste jagdfreie Wochenende seit Monaten gewesen:) Das hat auch die ganze Saison über ganz gut geklappt, bis kurz vor besagtem Wochenende Christian einer Einladung zum Baujagen unmöglich widerstehen konnte... Also haben wir das WE schlußendlich mit "Löchergraben" in Ungarn verbracht;)
Es war das Debut für die Youngsters Janosch und Affi, die bislang (abgesehen von einem kurzen Einsatz von Affi letzten Sommer mit Obi in einer betonierten Drainageröhre, wo die beiden sogar einen Dachs gesprengt haben, der jedoch nicht beschossen wurde) nur "Trockentraining" kannten. Janosch hatte aber schon die JER und eine bestandende Int. BP in der Tasche, wir waren also gespannt!
Der erste Bau (1 Röhre, mitten auf einem Feld) war gleich befahren, was Janosch uns durch seine mit Schmissen verzierte Nase beweisen konnte als er nach rund 45min das erste Mal kurz den Kopf heraus streckte. Trotz seiner ambitionierten Arbeit weigerte sich der Fuchs zu springen, stattdessen hat er sich (wie wir nach dem 2. Einschlag bemerkten) in einer Endröhre eingegraben. Der erste Einschlag brachte noch keinen Erfolg, auch die zwischenzeitlich ausprobierten anderen Hunden konnten keinen Fortschritt bewirken, der Fuchs war "verschwunden". Gott sei Dank war das Graben im weichen Sand eine reine Freude, in "null komma nix" waren wir auf den nötigen rund 1,5m Tiefe. Nach dem zweiten Einschlag konnten wir mehr zufällig als sonst was den Fuchs hinter einer eingestürzten Passage wieder finden und die (räudige) Fähe so erfolgreich zur Strecke bringen.

Am Nachmittag war die Situation beinahe identisch, wieder eine einzelne Röhre, diesmal Obi am Zug. Später dann kam auch die Patterdale Hündin eines Freundes zum Einsatz, auch sie konnte den Fuchs nicht sprengen. Also hieß es "ran an die Spaten", das Erdreich diesmal deutlich unangenehmer, außerdem war´s schon dämmrig. Erst Affi konnte uns dann verraten wo sich der Fuchs hingedrückt hatte (wir waren kurz vorm Aufgeben da der Fuchs wieder "verschwunden" schien) sie war größenmäßig der einzige Hund, der in die extrem enge Röhre paßte. Nach ein paar weiteren Spatenstichen in Richtung Fuchs konnte dieser erlegt und von Obi anschließend herausgezogen werden.

Am Sonntag dann war nur ein einziger Bau befahren, aus dem Obi einen Fuchs sprengen konnte. Wieder einmal zeigte sich, dass eine geladene Flinte den Jagderfolg durchaus positiv beeinflussen kann - dazu muss man sie jedoch auch dabei haben und nicht im Auto liegen lassen;)
Aber es ist ja nichts Neues, dass nach einigen kontrollierten leeren Bauen die Aufmerksamkeit & Motivation nachläßt und sich Nachlässigkeit einschleicht. Nach dem Motto "ist eh sicher wieder nix drinnen"...

Schlußendlich war es ein tolles, wenn auch anstrengendes;) Wochenende mit idealen Möglichkeiten für unsere Newbies, herzlichen Dank an Anna & Peter für die ganze Arbeit & Organisation! Wir freuen uns schon auf ein "Remake" am 8. Februar:)

Jagdtagebuch

Recht lang ist es schon her dass wir mit dem Führen eines Jagdtagebuchs begonnen haben - und fast genau so lang ist es her, dass diese an sich schöne Angewohnheit wieder in Vergessenheit geraten ist. Gerade wenn man in den Herbst- und Wintermonaten 2-3 mal wöchentlich und manchmal noch öfter mit den Hunden arbeitet, merkt man mit der Zeit, dass man sich unmöglich alles merken kann und wie viel Schönes, Aufregendes, aber auch nachdenklich Stimmendes man einfach vergessen hat.
Um einerseits unserem Gedächtnis in Zukunft auf die Sprünge zu helfen und andererseits Interessierten etwas Einblick in die Arbeit mit Terriern zu gewähren, möchte ich hier den Versuch einer Art Online-Jagdtagebuch starten.
Da ich unsere über 20 Drückjagdeinsätze unmöglich auch nur halbwegs vollständig rekonstruieren kann und von sicher der Hälfte dieser Arbeitseinsätze keine bzw. keine brauchbaren Fotos vorhanden sind, werde ich es mir ein bisschen einfacher machen und mich momentan auf die Baujagdsaison beschränken.
Mal sehen, wie lang ich diesmal durchhalte;)

Mittwoch, 21. Januar 2009

Ein herzliches "Hallo" unseren Freunden & Besuchern!

Ja, ihr seht richtig - jetzt bloggen auch wir. Oder wir versuchen es zumindest;)
Nachdem inzwischen die halbe Welt zu bloggen scheint, wollen wir uns da natürlich nicht lumpen lassen und beugen uns dem Zeitgeist. Bevor es hier richtig losgeht, muss ich mich aber erst einmal mit der Technik dahinter ein bisschen anfreunden. Also übt euch bitte noch ein wenig in Geduld:)