Montag, 15. Februar 2010

Ungarn Tag 1

Schon zum insgesamt 3. Mal durften wir vergangenes Wochenende zu Anna, Peter & Szombi in der Nähe von Budapest zum Baujagen kommen und es war auch diesmal wieder ein Kurzurlaub, der die Herzen jedes passionierten Terrierführers höher schlagen lässt! Unzählige gut angenommene Fuchs- und fast ebenso viele Dachsbaue warteten in dem großen Revier darauf, von den Hunden – einigen Russells und 2 Patterdales - kontrolliert zu werden.

Kurz nach 8:30 kamen wir Samstagfrüh am vereinbarten Treffpunkt an und sofort ging´s auf ins Revier, mit den Offroadern querfeldein durch die schneebedeckte Landschaft. Beim Jagdhaus angekommen, ging es nach einer kurzen Begrüßung mit den Revierbetreuern und der Zusammenlegung von Fahrgemeinschaften gleich weiter, wir hatten ja keine Zeit zu verlieren. In den ersten Bauen war nicht viel los, entweder war die Witterung so alt, dass die Hunde nicht einmal einschlieften, oder der Fuchs war schon ausgeflogen. Immerhin schien zum ersten Mal seit Tagen wieder die Sonne und auch die Temperaturen waren angenehmer als in der jüngsten Vergangenheit – da lässt sich so mancher Rotrock lieber die Sonne auf den Pelz scheinen als im dunklen und stickigen Bau den Tag zu verschlafen.

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3 Männlein stehen im Walde ganz still und stumm…;)

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Der erste Erfolg sollte trotzdem nicht allzu lang auf sich warten lassen. In einem recht kleinen Bau mit nur 2 Röhren stieß Affi gleich auf einen Gegner, was sich durch ihren giftigen Laut recht deutlich bemerkbar machte. Man konnte die Akustik von draußen sehr gut mitverfolgen und Affi´s fliegender Arbeitsstil (hinein – bellen, bedrängen – kurz wieder heraus um nach einem Alternativzugang zu suchen – wieder rein zum weiterarbeiten usw.) führte nach höchstens 10 Minuten dazu, dass die Fähe genervt den Bau verließ. Der erste Schuß fiel sofort, aber sie verschwand im angrenzenden Schilf, Affi ihr jedoch knapp auf den Fersen. Nach wenigen Augenblicken verließ die Fähe, gefolgt von Affi  wieder das schützende Schilf, wo Peter sie dann mit einem sicheren Schuß erlegen konnte. Waidmannsheil!

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Die folgende Kontrolle des Baus durch Louie ergab, dass kein weiterer Fuchs sich dort eingeschoben hatte. Also hieß es “zurück zu den Autos” und weiter im Plan.

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Bei einem der nächsten Baue verbrachten wir dann einige Zeit, ohne jedoch herauszufinden, was die verschiedenen Hunde unter der Erde länger festhielt. Es war kein wirklicher Laut auszumachen, aber die Hunde schlieften immer wieder ein, um dann nach der Reihe irgendwann das Interesse zu verlieren. 2 Einschläge wurden gemacht, die jedoch auch nicht zur Klärung der Situation beitrugen, also beschlossen wir, hier nicht weiter Zeit zu verlieren und lieber die restlichen Baue abzufahren.
Inzwischen war recht kräftiger Wind aufgezogen und die nächsten Bau lagen am offenen Feld, wo wir die Kraft & Kälte des Sturm hautnah erleben konnten. Eine große Dachsburg sah ordentlich abgelaufen aus und Janosch gab bald nach dem Einschliefen deutlich Laut. Das Glück war auf unserer Seite und das sollte die schnellste erfolgreiche Arbeit am Dachs in unserer bisherigen Baujagdkarriere werden:) Nachdem Janosch den Dachs einige Zeit gearbeitet hatte, konnte er ihn festmachen und die Messung ergab gerade mal ca. 70cm Tiefe, weshalb wir nicht lang herumfackelten und rasch einen Einschlag machten. Tatsächlich stellte sich die Röhre dann als Endröhre heraus und der Dachs lag in kürzester Zeit auf der Strecke, was wir Janoschs toller Arbeit zu verdanken hatten!

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Janosch, nachdem er den erlegten Dachs aus der Röhre gezogen hat

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Nach getaner Arbeit

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Eine der unzähligen Dachsfährten bei der nächsten Burg

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Die Kontrolle der nächsten Dachsburg, deren Zugänge autobahngleich abgelaufen waren, ergab, dass auch hier etwas daheim war. Da wir jedoch nicht mehr allzu lang Tageslicht haben sollten, ergab die Beratung, sich dieser Burg lieber am nächsten Tag zu widmen, da das Graben vermutlich eher anspruchsvoll sein würde.
Die vorhergehende Kontrolle zweier Strohtristen durch die Youngsters ergab leider “nichts daheim”, Freude hatten die 3 dennoch;)

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Wir traten also den Rückweg an und wurden im Jagdhaus noch bestens mit ungarischem Rehgulasch und allerlei Backwerk versorgt, am selben Tag hatte nämlich auch eine große Fasanjagd stattgefunden, wofür ordentlich aufgekocht worden war:)