Am vergangenen Wochenende durften wir an 2 revierübergreifenden Baujagdtagen in den extrem raubwildreichen Gebieten von Sachsen-Anhalt und Brandenburg teilnehmen und was soll ich sagen – unsere Erwartungen wurden nicht nur erfüllt, sondern noch übertroffen! Unser letzter Besuch dort lag schon gut 4-5 Jahre zurück und bereits damals lernten wir, dass wenige zu kontrollierende Baue im zugeteilten Revier nicht automatisch wenig Chancen auf Erfolg bedeuten müssen. So waren wir heuer nicht enttäuscht als wir hörten, dass in “unserem” Revier nur 4 Baue zu kontrollieren waren sondern meinten nur “schau ma mal”:) Das Wetter war herrlich und in der Früh meinten einige, dass bei dem Sonnenschein wohl kaum ein Fuchs daheim sein würde. Unsere eigenen Erfahrungen in den letzten Jahren hatte jedoch gezeigt, dass alle Wettertheorien ungefähr so verlässlich sind wie Kaffeesudlesen. Und tatsächlich – jeder der 4 Feldbaue mit nur einer Eingangsröhre war befahren und wir konnten in ca. 4 Stunden 4 Füchse graben. Der Boden war zwar gefroren, mit unseren Werkzeugen und der tatkräftigen Mithilfe sämtlicher Jagdgehilfen (unter anderem dem örtlichen Bürgermeister) war das jedoch kein Problem. Pünktlich wie die Maurer waren wir als erste Gruppe zurück zum Treffpunkt und konnten die ersten 4 Füchse auf die Strecke legen, die in den nächsten Stunden auf insgesamt 36 Stück anwuchs – ein neuer Rekord für diesen Baujagdtag! Die Röhren der Feldbaue waren typischer Weise sehr eng, so dass in einer Endröhre sogar Affi ihre Schwierigkeiten bekam – nur noch Anda passte da hinein und wir entdecken an diesem Wochenende ihr Talent, die erlegten Füchse aus den Endröhren zu ziehen.
Fuchs Nr. 1Fuchs Nr. 2, den wir springen ließen, damit auch die Schützen etwas zu tun hatten
Anda beim Ziehen von Fuchs Nr. 3
Fuchs Nr. 4
Die Strecke
Am Sonntag wurde in einer anderen Gegend – einem der letzten 3 Großtrappengebiete Deutschlands – etwa 50km entfernt gejagt. Eine der wichtigsten Säulen des Trappenschutzprojekts ist die Bejagung von Fuchs, Marderhund und Waschbär, die für den Großteil der Verluste an Jungvögeln verantwortlich sind. Interessanter Weise spielen die Dachse hier eine sehr untergeordnete Rolle. Heute ließ uns der Sonnenschein leider im Stich und gegen Mittag begann es sogar etwas zu schneien, trotzdem waren an dem Tag (wieder mal ein Beweis für die Fragwürdigkeit von “Sauwetter ist Bauwetter”) die meisten Füchse oberirdisch unterwegs. Alle Gruppen konnte mehr Füchse ober als unter der Erde ausfindig machen, teilweise wurde sogar mit Erfolg im Schilf gestöbert. Die größte Anzahl bestätigter Füchse außerhalb von ihren Bauen waren ganze 8 in einer Gruppe! Wir hatten GsD etwas mehr Glück, obwohl auch bei uns die meisten Baue leer waren und wir aus dem Auto heraus 2 Rotröcke beim Spazieren beobachten konnten. Affi konnte aus einem Bau in rund 5 Minuten eine Fuchs sprengen, den die Schützen jedoch klassisch verschlafen haben. Im letzten Bau, diesmal wieder nur 1 Röhre, konnten wir dann einen Fuchs graben. Im vorletzten Bau war auch etwas daheim gewesen, da wollten die Revierjäger jedoch nicht graben weil es ihnen zu lang gedauert hätte. Insgesamt lagen an diesem Tag nur 2 Stücke auf der Strecke, 3 weitere wurden angeblich später noch gebracht.
Insgesamt konnten wir an nur 2 Tagen also 5 Füchse zur Strecke bringen, ein sechster hatte mehr Glück und lief unbehelligt davon. Ein Tropfen auf den heißen Stein, aber für das kaum noch vorhandene Niederwild in diesen Gegenden vielleicht doch eine kleine Hilfe.
Auch die Weiterbildung kam nicht zu kurz, bei einem Vortrag Samstagabend konnten wir einiges über die Großtrappe lernen. Es hat wirklich Spaß gemacht und besonders nett war es, einige bekannte Gesichter nach langem wiederzusehen. Herzlichen Dank an Jan für die einwandfreie Organisation und an alle für ihre Gastfreundlichkeit! Die Fahrt war zwar lang, aber hat sich ausgezahlt:)