Sonntag, 17. Januar 2010

Next Generation

Gestern war wieder ein alljährlich wiederkehrender Fixpunkt in der Baujagdsaison, ein revierübergreifender Baujagdtag nordöstlich von Wien. Unter Beteiligung von über 60 Hundeführern mit teils langen Anfahrtswegen konnte heuer die beste Strecke seit Bestehen dieser Initiative, eine richtige Rekordstrecke also zustandgebracht werden. So weit so gut, wäre das jagdliche Glück von den zuständigen Göttern und Schutzherren- bzw. herrinen nur etwas gerechter verteilt worden. In keinem der unseren Freunden und Bekannten zugeteilten Reviere konnte ein Erfolg verbucht werden, auch nicht bei uns.
Einzige Ausnahme davon waren die Gespanne mit Cwn Annwfn Arduinna und Kumenberg Ariel, die gemeinsam losgezogen sind. In einem 1-röhrigen Feldbau konnten nach harter Arbeit 2 Füchse zustandegebracht werden. Gina wird jetzt zwar eine kleine Zwangspause brauchen, sobald die Nase wieder heil ist, geht´s aber weiter. Es freut uns natürlich, dass die Tica-Tochter und der Obi-Sohn erfolgreich waren.

Zuletzt noch ein Foto der Rekordstrecke mit 94 Füchsen, 1 Dachs und 14 Mardern, die sicher vielen Junghasen und Fasan- bzw. Rebhuhngelegen das Überleben erleichtert.

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Montag, 11. Januar 2010

0-2°C Tageshöchsttemperatur, Eisregen & Wind

Klingt das nicht fein? Die normale Reaktion auf eine derartige Wettervorhersage wäre daheim zu bleiben und es sich mit einer Tasse Tee oder Glühwein, eingemümmelt in eine flauschige Decke auf der Couch vor dem Fernseher gemütlich zu machen.
Unser Wochenendplan sah ganz ähnlich aus – 2 Tage Drückjagd im Burgenland… Der Spruch “es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleidung” hat ja durchaus etwas Wahres an sich, aber ab einer gewissen Menge Nässe von oben, unten & seitlich wird es irgendwann einfach ungemütlich, man muss nur lang genug durchhalten. In Verbindung mit den Stacheln von Brombeeren & Akazienjungwäldern eine delikate Mischung, durchaus geeignet, die Laune so manchen Treibers ebenso frostig werden zu lassen wie die Umgebungsbedingungen. Mit der passenden Ausrüstung war´s dann schlussendlich eigentlich ganz erträglich und nach dem Motto “was dich nicht umbringt macht dich härter” schickten wir sämtliche Hunde, die nicht an Baujagdverletzungen laborierten ins Rennen. Sogar die Kleinsten schlugen sich wirklich tapfer und trotzden den absolut widrigen Bedingungen. Leider Gottes sollte sich der Aufwand besonders am Samstag nicht recht bezahlt machen, nicht eine Sau verirrte sich in die beiden Triebe, nur 2 Füchse kamen zur Strecke. Am Sonntag dann hatte wenigstens der Eisregen aufgehört, der Rest war jedoch wie am Vortag. Im ersten Trieb konnten 4 Stück Schwarzwild erlegt werden, leider Gottes hatten sie sich am linken Ende des Triebs eingeschoben, während wir uns an der rechten Flanke durchs Gestrüpp schlugen. Außerdem fielen wieder 2 Füchse und gegen Ende des zweiten Triebs machte Obi beim neu Anstellen an einer Querstraße einen Marder in einem Holzhaufen ausfindig. Gemeinsam brachten unsere Hunde den Marder zum Springen, so dass er von einem Durchgehschützen auf der Rückseite des Holzstoßes erlegt werden konnte. So gab es für die Jüngsten wenigstens noch ein echtes Erfolgserlebnis.

Der Bann ist gebrochen!

In der Hoffnung, den Aufwärtstrend von Donnerstag nützen zu können, rückte ich am Freitag mit einem befreundeten Baujäger und ein paar Schützen gleich noch einmal aus. Im Revier, in das wir fuhren, sprangen im letzten Jahr gleich 4 Füchse – jeweils im Doppelpack. Und das, obwohl das ganze Revier nur ungefähr 6-7 Baue kannte. Die Hoffnung war also groß, das Wetter schlecht.
Die ersten beiden Feldbaue, jeweils mit nur 1 Röhre, waren teils zugeschneit und ohne Fuchsfährten, lediglich ein Hase schien die zweite Röhre im Vorbeigehen näher in Augenschein genommen zu haben. Affi, unser “Anzeigespezialist”, interessierte sich nicht die Bohne für die beiden Röhren, weshalb wir weiterfuhren um eine Röhre unter der Forststraße weiter oben im Wald zu kontrollieren. Die Dackelhündin unseres Freundes schliefte durch, wieder nichts daheim. Den nächsten Bau fanden wir leider nicht, da von den Anwesenden noch niemand dort gewesen war und der einzige, der wußte wo er zu finden war, leider nicht zum Treffpunkt erschienen war. Also zurück zu den Autos und wieder retour. Der nächste Bau, aus dem im Vorjahr 2 Füchse gesprengt werden konnten, lag inmitten eines gewaltig großen Schlages, der komplett mit gut bauchhohem Brombeerdickicht zugewuchert war. Nach einer intensiven Drückjagdsaison kann das einen Treiber/Terrierführer aber nicht ernsthaft erschüttern, also Augen zu und durch. Die exakte Lage des Baus war nicht ganz klar, weshalb wir etwas suchen mussten, jedoch bald fündig wurden. Auf den ersten Blick lagen 3-4 recht große Röhren vor mir, vor einer davon hatte sicher noch am selben Tag ein Fuchs gedöst, was man am runden Abdruck des Liegeplatzes im Schnee und den Spuren gut sehen konnte. Affi schliefte ohne zu zögern rasch ein, was bei ihr bedeutet, dass der Bau entweder befahren ist oder noch vor kurzem befahren war. Sie war noch keine halbe Minute verschwunden, da stand auch schon ein kräftiger Fuchs vor uns! Den Schützen ging das alles eine Spur zu schnell, außerdem hätten sie nur direkt auf den Bau zielen können, was GsD keiner von ihnen gemacht hat, da dort jederzeit der Hund auftauchen kann. Als der Fuchs realisiert hatte, dass er nicht allein war, machte er kehrt und verschwand wieder im Dunkeln einer Röhre, sogleich verfolgt von Affis Laut… Ja fix noch einmal, darf denn das wahr sein?!
Jetzt war klar, einfach würde die Sache nicht werden. In den nächsten Minuten meldeten die Schützen noch jede Menge Röhren, verteilt über eine große Fläche des Hügels, verborgen durch die vielen Brombeeren. Offensichtlich hatten wir es hier nicht mit einem durchschnittlichen Fuchsbau, sondern einer veritablen Dachsburg – mindestens so alt wie der Berg, auf dem sie gelegen war (wenn nicht älter;)) – zu tun! Den Revierinhabern war das bis dato auch nicht klar, erst jetzt realisierten sie, was sich da über Jahre ohne ihr Wissen in den Brombeeren verborgen hatte. Nun gut… noch gab es keinen Grund aufzugeben, vielleicht konnten die Hunde ja doch etwas zustande bringen, auch wenn die Bedingungen alles andere als einfach waren. Affi arbeitete in der nächsten halben Stunde den Fuchs, was man an ihrem Laut erkennen konnte. Ab und zu schaute sie kurz aus einer Röhre heraus, nur um gleich entweder in derselben oder einer benachbarten wieder zu verschwinden. Das ist ihr Arbeitsstil als klassischer “Flieger”. Nach einer halben bis dreiviertel Stunde erschien sie jedoch immer öfter oberirdisch und auch ihr Enthusiasmus schien etwas nachgelassen zu haben. Was war da los? Ich entschloss mich, Affi abzuziehen und Janosch eine Chance zu geben. Janosch arbeitete ebenfalls rund eine halbe bis dreiviertel Stunde, man konnte jedoch seinen markanten Laut nicht wirklich hören. War er zu tief oder gab er keinen Laut? Ich konnte ihn zweimal an ein und derselben Stelle orten, wo er jeweils auch recht hartnäckig verweilte und das Gute daran war, er war nur knapp einen Meter unter uns! Als er das zweite Mal von dort weg war, schickte ich ihm als letzte Möglichkeit noch Affi zur Hilfe – in dem gewaltigen Röhrensystem mit zig Auslässen und großen Röhrendurchmessern würden sich die beiden wohl kaum ernsthaft in die Quere kommen. Sobald Affi wieder drinnen war, war sie ebenfalls an besagter Stelle zu orten, während Janosch eher den Rest des Baus absuchte, jedoch ohne dabei etwas Spannendes zu finden. Ich hängte also Janosch an und wir machten einen Einschlag. Bei knapp einem Meter war nicht viel verhaut und wer weiß, vielleicht machte es ja Sinn? Das Erdreich war wider Erwarten sehr gut zu graben und in Kürze waren wir auf der Röhre. Schon als wir uns der Röhre näherten, wunderte ich mich aber, weshalb wir – obwohl Affi gut festhielt – keinen Laut zu hören bekamen. Das hatten wir sonst nur, wenn das Raubwild bereits abgetan war. In der Röhre angekommen, erweiterten wir den Einschlag etwas und schickten Affi, die kurz zuvor heroben aufgetaucht war, wieder hinein. Sofort begann sie, einen schon verendeten Fuchsrüden aus der Endröhre zu ziehen!DSC_3972a

Unsere Mitjäger wollten nach der ersten Freude über den Jagderfolg den Einschlag schon wieder zuschütten, wir Hundeführer fanden es jedoch einen Versuch wert, die Hunde nochmals hineinzuschicken um Gewißheit zu haben, ob vielleicht noch ein zweiter Fuchs hinter dem ersten war. Und gut war´s – tatsächlich steckte hinter dem Rüden noch die starke Fähe, die anfangs gesprungen war… Nachdem sie mit einer Kurzwaffe erlegt worden war, konnten wir also den Einschlag wieder zuschütten und den Rückweg antreten. Die Revierinhaber waren sehr froh, wieder etwas für das Niederwild und besonders die nächste Generation an jungen Hasen, Fasanen und Rebhühnern im Revier getan zu haben.
Im nächsten und letzten Bau, gelegen an einer Flussböschung mit Einfahrtsröhre auf einer Wiese, bescherte uns die Dackelhündin ein Graberlebnis, aus dem anfangs keiner so recht schlau wurde. Der Dackel arbeitete, nachdem ihm die verschneite und spurenlose Eingangsröhre etwas erweitert worden war, gut 1,5 Stunden sehr ambitioniert, der mühevolle Einschlag auf knapp 2m brachte jedoch einen leeren Kessel mit kleiner Seitenröhre Richtung Böschung zu Tage – sonst nichts. Dieser Bau hatte Affi von Anfang an nicht im Geringsten interessiert, erst auf mein Betteln hin bequemte sie sich einzuschliefen, als der Dackel bereits genug hatte und die Weiterarbeit verweigerte. Sie quietschte in der kleinen Seitenröhre etwas herum, irgendwas muss also dort gewesen sein – für einen Fuchs war hier aber kein Platz, die Röhre war ja gerade mal einen halben Meter lang und leer, Affi konnte drinnen umdrehen. Laut gab es von ihr nie zu hören, sie hatte also keinen Wildkontakt.
Im Nachhinein und nach Beratung mit anderen erfahrenen Baujägern scheint es am plausibelsten, dass der kleine Bau einem Iltis Schutz geboten hat, der sich durch eine winzige Ausgangsröhre verdrückt haben muss, als er gestört wurde. Die 3 Stunden im Schneeregen (mehr Regen als Schnee, wenn man es genauer betrachtet) hätten wir uns also sparen können – hätten wir nur gleich alle auf Affi gehört;)

Es geht bergauf…

Vergangenen Donnerstag hatte unsere Durststrecke was die Baujagd auf Füchse betrifft endlich ein Ende. In den unserer Gruppe zugeteilten Revieren waren zwar – wieder einmal – sämtliche Baue leer, obwohl einige recht gut abelaufen waren und auch den typischen Geruch verströmten. Ein paar der Schützen waren recht verzagt, da sie anscheinend unrealistisch hohe Erwartungen gehabt hatten, aber das kann man nicht ändern. Wenn nichts daheim ist, muss man das akzeptieren.
Gegen Mittag dann kam ein Anruf, dass in einer anderen Gruppe eine Dackelhündin einen Fuchs bereits gesprengt hatte, der aber sofort wieder in die Nachbarröhre eingeschlieft sei und dann natürlich keinerlei Ambitionen mehr hatte, nochmals seinen Bau zu verlassen. Erste Grabversuche waren gestartet worden, aber die Hündin konnte den Fuchs nicht richtig festmachen. In so einem Fall ist normalerweise ein etwas härterer Hund vonnöten, weshalb wir mit den Terriern ausrückten. Unsere Wahl fiel auf Obi, der den Fuchs auch recht bald in dem großen Bau gefunden hatte und ihn in einer sehr engen Röhre festmachen konnte. Also “ran an die Spaten” und graben… im sandigen Erdreich war der Einschlag schnell geschafft, tief war es ja GsD auch nicht. Die Röhre war so eng, dass Obi großteils seitlich liegend arbeiten musste, was ihn aber nicht weiter störte.

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Als sich eine Möglichkeit bot ihn abzuziehen, wurde der Fuchs mit einer Kurzwaffe erlegt und die Dackelhündin durfte ihn zur Belohnung das kurze Stück aus der Röhre ziehen.
In den weiteren Bauen, die wir an diesem Tag noch kontrollierten war wieder nichts drinnen, aber zumindest hatten wir ja schon einen kleinen Erfolg in der Tasche.
Beim Schüsseltrieb am Abend erfuhren wir dann, dass in einem anderen Revier dieser Hegeringbaujagd Arduinna gearbeitet hatte und 2 Füchse sprengen konnte!

Dienstag, 5. Januar 2010

WANTED

Dead or alive;) Auch an unserem zweiten Baujagdtag in diesem Jahr, diesmal im zukünftigen Revier von CA Caradoc – alias “Caron”, bekamen wir keinen einzigen Fuchs zu Gesicht. Wieder war in keinem der über 15 kontrollierten Baue ein Rotrock zu Hause, offensichtlich hat die Gattung Vulpes vulpes heuer Besseres zu tun, als tatenlos daheim herumzusitzen und auf ungebetenen Besuch zu warten… irgendwie verständlich, trotzdem etwas unerfreulich.

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Stattdessen kamen unsere 2 Gruppen auf insgesamt sage und schreibe 4 Dachse! So weit so gut, eigentlich ja eine sehr erfreuliche Bilanz. Leider waren die Dachsburgen bzw. Baue in keinem der 4 Fälle grabbar, da deutlich tiefer als 3m. Also hieß es warten, warten und nochmals warten… Toby, ein Halbbruder von Obi, verbrachte gleich in einem der ersten von ihm kontrollierten Baue 4 Stunden. GsD hatte er nur ein paar Kratzer abbekommen, als er endlich wieder ans Tageslicht kam. Zu dem Zeitpunkt hatte Janosch in unserer Gruppe schon gut 2 Stunden in einer anderen Burg verbracht, ebenfalls Prädikat “ungrabbar”. Während meine bessere Hälfte darauf wartete, dass Janosch wieder herauskommt, machte ich mich mit Affi und den Revierinhabern auf den Weg, um ein paar weitere Baue zu checken. Wie es der Zufall will, steckte im zweiten Bau schon wieder ein Dachs! Zum Haare raufen… Während Affi ihren Gegner bearbeitete und verbellte, tauchte etwas weiter oben am Hügel endlich Janosch wieder auf, nachdem er gut 2 Stunden im Bau gewesen war. Der Knilch hat scheinbar mehr Hirn als wir ihm zugetraut haben, denn auch als er in einer der nächsten Gelegenheiten auf seinen 3. Dachs an diesem Tag traf und ca. 1,5 Stunden mit ihm verbrachte, überstand er dieses Intermezzo ohne auch nur einen Kratzer davonzutragen. Sehr erfreulich eigentlich, denn da Obi auch nicht jünger wird, haben wir somit einen brauchbaren Nachfolger zum Dachsgraben.

Auch wenn wir heute also nichts zustande bringen konnten, war es dennoch ein schöner Jagdtag. Besonders gefreut hat es uns, den kleinen Caron und seine Besitzer wiederzusehen, mit denen er wohl nicht mehr Glück hätte haben können:) Affis bislang einziger Sohn hat sich zu einem typvollen kleinen, aber substanzvollen Jungrüden gemausert – mit gut ausgeprägtem Ego und zu allem bereit:)

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Sonntag, 3. Januar 2010

Alles ist anders

Nach einer letzten Jagd im alten Jahr am Silvestertag hatten wir nur eine kurze Verschnaufpause, da bei uns am Neujahrstag traditionell die Jagd ruht. Am 2. Jänner war aber schon der Auftakt für die "echte" Terrierarbeit - die Bauarbeit. Ein nahtloser Übergang also zwischen Riegeljagdeinsätzen und der Arbeit unter der Erde. Nach den 18 Einsätzen auf Schwarzwild, die wir inzwischen in den Beinen haben, ist die Jagd auf Fuchs & Dachs jetzt eine willkommene Abwechslung.

Schon das 3. Jahr in Folge wurden wir in dieses ertragreiche Niederwildrevier eingeladen und bislang hatten wir dort erfreulicher Weise immer Erfolg. Wer etwas Erfahrung mit der Baujagd in unserer Gegend hat weiß, dass das wirklich nicht selbstverständlich ist, schon gar nicht in Niederwildrevieren, die gezwungener Maßen das ganze Jahr über bemüht sind, die Raubwildzahlen in einem erträglichen Bereich zu halten. Nicht selten kommt es vor, dass man 30-40 Baue kontrolliert und nichts daheim ist!

Im Gegensatz zum letzten Jahr, wo gleich der erste Bau befahren war, gestaltete sich die Sache heuer etwas zäher - und unangenehmer. 2009 blauer Himmel und Sonnenschein, kam uns gestern der Schnee waagrecht entgegen, schuld daran war der heftige Sturm. Bei Temperaturen um die 0°C war der Boden noch nicht gefroren, was sich in kiloschweren Erdklumpen an den Schuhsohlen unangenehm bemerkbar machte. Insgesamt sollte man meinen, dass die Füchse bei diesem "Sauwetter" im Bau stecken würde, dem war jedoch nicht so. Wieder einmal hat sich bestätigt - bei der Baujagd gibt´s keine allgemeingültigen Gesetze!
Alle Baue, die wir mit Affi kontrollierten waren leer, obwohl einige davon durchaus erfolgversprechend aussahen und auch der Geruch verriet, dass der letzte Besuch von Reineke noch nicht all zu lang her sein konnte. Selbiges, als wir dann die letzten Baue mit Obi kontrollierten.

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Wie das nun mal so ist hatte sich schon allgemeine Frustration breit gemacht und richtig motiviert war von den Schützen eigentlich keiner mehr, als wir zum allerletzten Bau - einer uralten und gigantischen Dachsburg kamen. Letztes Jahr war sie leer, heuer jedoch sollte sie uns eine weitere neue Erfahrung bescheren...


Obi verschwand durch das offensichtliche Dachsg´schleif in der größten Röhre und blieb ein paar Minuten verschwunden, bevor wir ihn recht nah bei einer anderen Röhre kurz Laut geben hörte. Offensichtlich herrschte rege Bewegung in der Burg, sonst hätte er andauernd verbellt und attackiert. Bald darauf wieder kurzer Laut, dann nichts mehr. Der neue Bellman & Flint Sender rechtfertigte daraufhin seine Anschaffung und Obi konnte viele Meter von der Einschliefstelle entfernt geortet werden, er lag fest vor. Also zurück zum Auto, um die Schaufeln zu holen... Während die Engländer eher enttäuscht sind wenn ein Fuchs springt und nur das “Digging” für sie ECHTE Baujagd ist, ist das in unseren Breiten genau umgekehrt – wenn nichts springt, sind alle enttäuscht und beim Graben hält sich die Motivation meist in recht engen Grenzen;)
Eigentlich gingen die Grabarbeiten diesmal aber recht flott vonstatten und nach rund 2 Stunden kam es punktgenau zum Einschlag in die Röhre, die sich als Endröhre mit großem Kessel entpuppte. Allerdings  war Obi in der letzten Stunde ab und zu aus dem Bau gekommen, was nicht unbedingt typisch für ihn ist wenn gegraben wird und was wir vermissten, war sein typischer Laut am Raubwild, den man hört, wenn man sich dem Ort des Geschehens in der Tiefe nähert. Es war also nicht ganz klar, was sich da unten eigentlich abspielte. Nachdem der Einschlag etwas erweitert worden war und der Kessel ausgeräumt war, kam schön langsam Licht ins Dunkel... Affi, die wir vom Einschlag aus ansetzen wollten, weigerte sich einzuschliefen - weil Obi sie von der anderen Seite aus verknurrte! Irgendwas war da…

Nach ein paar weiteren Minuten war klar – Obi war schon fertig mit der Jagd. Sein Gegner, ein Jungdachs, war ihm unterlegen gewesen und bereits von ihm abgetan worden. Nachdem der Weisse angeleint war, zog Affi den Dachs nur noch aus der Röhre und der Einschlag wurde wieder zugeschüttet.

Wieder um eine neue Erfahrung reicher und etwas perplex traten wir also den Rückweg an, Obi hatte bis auf eine einzige Bissverletzung über dem Schulterblatt keinen Kratzer davongetragen.

Die einzige allgemeingültige Regel bei der Baujagd ist wirklich, dass es keine Regeln gibt! Jede Baujagd ist anders, es gibt nichts, was es nicht gibt…

Und Obi ist mit seinen fast 8 Jahren noch kein bisschen leise…