Freitag, 28. Oktober 2011

Der “one-foot-day”

Im angloamerikanischen Sprachraum hat sich ja bis heute nicht das bei uns übliche metrische System durchgesetzt, stattdessen werden – für uns “Metriker” mehr oder wenig einprägsame - Maßeinheiten wie Zoll (inch), Fuß (foot), Schritt (yard) oder Meile (mile) verwendet. Ein englischer “foot” beträgt 30,48cm (12 inch), was laut Wikipedia einer Schuhgröße von 48,5 entspricht. Offenbar leben die Engländer auf großem Fuß.

Ihr werdet euch jetzt vielleicht fragen, was zum Teufel dieser Exkurs zu englischen Längenangaben in einem Jagdblog zu suchen hat?
Nun ja, beim Auftakt der aktuellen Baujagdsaison am 25.9. in einem Revier, das offenbar dafür prädestiniert ist, uns immer gleich ganze Tage (ich sage nur “Bau der 1.000 Tränen”) und nicht nur ein paar Stunden zu beschäftigen, verbrachten die Protagonisten Stunde um Stunde damit, sich dem Kontrahent micromillimeterweise mit schwerem Werkzeug in noch schwererem Boden anzunähern. Auf die regelmäßig wiederkehrende Frage unseres Ehrengastes (seines Zeichens waschechter englischer Terrierman) wie weit es denn noch bis zum “breakthrough” sei, kam nach einem kurzen Blick auf die aktuelle Messung mit 0,3m immer wieder dieselbe Antwort “it´s just one more foot”. Wie es sein konnte, dass trotz objektiv fortschreitendem Graberfolg der Abstand zum Dachs nicht messbar kleiner wurde, das entzieht sich bis heute unseren Kenntnissen…

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Nach etwa 6 Stunden harter Arbeit und einem Haufen mehr oder weniger angeschlagener Hunde, denen es, wie auch ihren Besitzern mittlerweile allesamt an der nötigen Motivation fehlte, war guter Rat teuer. Als letzter Versuch, das Angefangene doch noch erfolgreich zu Ende zu bringen, wurde ein telefonischer Hilferuf an einen guten Freund abgesetzt, der auch tatsächlich nichts Besseres zu tun hatte, als uns an diesem sonnigen Sonntagnachmittag crocsbeschuhten Fußes mitten im Wienerwald, Dackel und Terrier im Gepäck, zu Hilfe zu eilen. Nachdem die Ressourcen “menschliche Arbeitskraft & Know How”, “hündische Arbeitskraft” und last but not least “Schmäh & Motivation” aufgefrischt waren, ging es tatsächlich wieder besser voran und kurz vor Einbruch der Dunkelheit wurde nach weiteren maßgeblichen Erdbewegungen doch endlich das restliche magische “foot” unterschritten und der Einschlag gemacht. Erlegt werden konnte eine steinalte Dächsin mit fast bis zum Zahnfleisch abgeschliffenen Zähnen.

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Obwohl der bejagte Teil der Dachsburg an sich nicht kompliziert verlaufen war, muss die Röhre und im Speziellen das letzte Stück den Hunden einiges abverlangt haben. Keiner zeigte die Leistung, die wir sonst von ihnen gewöhnt waren. Max, dem bis dato das Dachsjagen wg. der dafür sehr restriktiven Jagdzeiten in D eher verleidet worden war, hat sich jedoch wirklich ins Zeug gelegt und im Vgl. zum ersten Versuch am Dachs im Jänner (demgegenüber er das Verfolgen einer Rotte Sauen quer übers Leithagebirge vorgezogen hat;)) massiv gesteigert.

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Dem Zuschütten des Einschlags und Aufbrechen des Dachses zwecks weiterer Verwertung folgte der obligatorische gemeinsame Schüsseltrieb mit blumiger Aufarbeitung des Geschehenen, um vielleicht für die Zukunft daraus lernen zu können. Danach waren aber alle froh, endlich heimfahren zu können um dort nicht nur sprichwörtlich ihre Wunden zu lecken;)

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Eine neue Saison bricht an

Wo zieht man sinnvoller Weise die Grenze zwischen den Jagdsaisonen? Im Jagdrecht entspricht bei uns ein Jagdjahr einem Kalenderjahr. Die Arbeit mit den Hunden betreffend ist das jedoch weniger praktikabel, man ordnet erinnerungsmäßig eher alles von Herbst bis Frühjahr einer Saison zu und so wollen wir es auch weiterhin handhaben, weil wir uns sonst selbst nicht mehr auskennen würden;)

Heuer wird seit vielen Jahren erstmals einiges grundlegend anders sein als bisher, erstens weil die Besetzung eine neue ist, zweitens weil auch die Schwerpunkte bezügl. Jagdarten anders gesetzt werden. Aus bekannten Gründen haben wir heuer kein gesteigertes Bedürfnis nach 20-30 Riegeljagdeinsätzen wie in den letzten Saisonen, das Nicht-Vorhandensein (oder vielleicht auch nur Nicht-Veröffentlichtwerden?) irgendwelcher Ergebnisse zum Thema Prävalenz des AK-Virus in der heimischen Schwarzwildpopulation zusammen mit dem Verhindern von Prophylaxemaßnahmen (Impfung von Hunden mit Geskypur) trägt dazu maßgeblich bei. So kommt es nicht ungelegen, dass es auch privat bei uns eine Veränderung gegeben hat und der kleine Zweibeiner, der Anfang August hier Einzug gehalten hat, einfach nicht drückjagdkompatibel ist.

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Bei der Bodenjagd sieht die Sache da etwas anders aus, weshalb wir uns heuer nicht nur, aber auch aus rein praktischen Gründen darauf konzentrieren werden.

Der Auftakt der Saison 2011/12 liegt bereits hinter uns, dem legendären “one-foot-day” wollen wir aber einen eigenen Eintrag widmen, den hat er sich nämlich verdient ;o)

Das Leben geht weiter…

So gut die letzte Saison begonnen hat, so tragisch hat sie mittendrin plötzlich geendet. Am 20.11. haben sich Obi und Affi an Schwarzwild mit dem Aujeszky Virus infiziert, 1 Woche später waren beide tot. Wir waren am Boden zerstört und jetzt, fast 1 Jahr danach, schmerzt der Verlust immer noch. Sehr sogar. Oft sind es nur Kleinigkeiten, die einen an die beiden erinnern und es braucht nicht viel, dass einem wieder die Tränen in die Augen schießen. Aber es nützt nichts - es ist, wie es ist und man kann sich nur daran gewöhnen. Es stimmt zwar, dass die Zeit alle Wunden heilt - aber das geht nicht einmal annähernd so schnell, wie man glauben oder es sich wünschen würde.
Auch Tica hat die Saison nur knapp überlebt, am 7.11. hat sie kurz vor Jagdende mit ein paar anderen Hunden einen wg. einer alten Laufverletzung abgekommenen Keiler gestellt, der sie und einen DJT angenommen hat. Schutzweste sei Dank, konnte das Schlimmste verhindert werden, obwohl einer der anwesenden DJT-Führer angeblich lapidar meinte “der Weiße ist jetzt hin…”, auf die Idee, den verletzten Hund die letzten paar Hundert Meter mitzunehmen, war er jedoch nicht gekommen.

Mehr schlecht als recht haben wir im letzten Winter dann noch 2 Drückjagden absolviert die wir nicht absagen konnten. Das Gefühl in der auf den Schwarzwildkontakt folgenden Woche, wenn sich einer der Hunde gekratzt hat, war bei Gott kein angenehmes... mit Argusaugen hat man die Hunde observiert, leicht paranoid gefürchtet, es könnte schon wieder losgehen...

In schwierigen Zeiten lernt man den wahren Charakter von Menschen kennen und wir “durften” in der Hinsicht die eine oder andere nachhaltig beeindruckende Lektion auf dem Gebiet lernen.
Aber das gilt auch im Positiven! Als großzügiges Geschenk eines Freundes kam Mitte Dezember Max (Rushill Morgan) zu uns, der jagdlich dem guten alten Obi in vielem gleicht, sich aber natürlich in so manchem auch grundlegend von ihm unterscheidet. Den Rest der Saison haben wir uns also auf die Baujagd konzentriert, aber auch da musste man umdenken - ohne Affi und Obi war auch da nichts mehr, wie wir es gewöhnt und von früher verwöhnt waren.

Mit Cally und Max als neue Kräfte unter der Erde haben wir in der letzten Saison insgesamt 7 Dachse gearbeitet und bekommen, außerdem 21 Füchse gearbeitet. Die Statistik zum Thema Reineke ist jedoch ernüchternd und gibt den Engländern recht, die lieber graben als sprengen, denn: von den 21 gearbeiteten Füchsen wurden 9 gegraben, die wir auch bekommen haben. Insgesamt 12 Füchse wurden von den Hunden gesprengt, davon sind jedoch 7 (!!!) entkommen und gerade mal 5 zur Strecke gekommen. Das wirft kein besonders gutes Licht auf die Leistung mancher Schützen, die teilweise auch wirklich unverbesserlich waren und ganze 3 Mal hintereinander – trotz der Bitte, es beim nächsten Mal wenn ein Fuchs springt anders zu handhaben! - dieselben Fehler gemacht haben... zum aus der Haut fahren, denn die Hunde müssen es ausbaden! Andere Schützen hingegen konnten da mit erfreulicheren Quoten aufwarten, denen ein herzliches Dankeschön im Namen der Hunde;)

Nach den Ereignissen letzten November hatte ich ein gewisses Motivationsproblem neue Blogeinträge betreffend, was wahrscheinlich auch gut so war, denn ihnen wäre mit Sicherheit eine etwas depressive Aura angehaftet, was kaum positiv zum Unterhaltungswert beigetragen hätte.
Gestern habe ich mich dann endlich überwinden können und wieder mal einen Blick hier herein geworfen - und was sehe ich? – die meisten Fotos in den älteren Beiträgen sind weg. Sollte mir einmal SEHR langweilig sein, werde ich mir vielleicht die Arbeit antun und alle neu einstellen, bis dahin muss es eben ohne gehen – sorry.

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Gruppenfoto von Obi, seiner Tochter Affi und deren Töchtern Cally, Carry und Arwy nach jener verhängnisvollen Jagd.

Dienstag, 2. November 2010

Auftakt 2010/2011

Ja der Saisonauftakt 2010/2011 liegt bereits hinter uns, die ersten 3 Drückjagden sind schon wieder vorbei. Die Leistung der Hunde war bislang sensationell, teilweise wirklich bis zum Umfallen suchen sie meist in Eigenregie die Dickungen ab und drücken das Wild heraus.  Wenn rund um uns irgendwo Wild hochgemacht wurde, dann waren es fast immer ausschließlich unsere Hunde, wie die Schützen und anderen Treiber berichteten. Die Übermotivation bei der zweiten Jagd war wahrscheinlich auch der Grund dafür, dass sich Obi und Cally jeweils eine Kralle komplett ausgerissen haben – mal was Neues, das hatten wir noch nicht. Inzwischen sind aber beide wieder gut zu Fuß, ein echter Terrier kennt eben keinen Schmerz und die beiden schon gar nicht… Obi ist heuer sowieso ein Phänomen. Hatten wir in den letzten beiden Jahren schon das Gefühl, dass man ihm sein fortgeschrittenes Alter v.a. bei der Regenerationsfähigkeit anmerkt, so ist er heuer durchgeknallter denn je und durch nichts zu bremsen. Das, gepaart mit der Erfahrung von wahrscheinlich mehr als 150 Drückjagden und seinem natürlichen Jagdverstand ist fast ein Garant für gute Arbeit, vorausgesetzt, es ist Wild im Trieb. Wollen wir hoffen, dass er sich nicht aufreibt oder wie letztes Jahr, bei einer der ersten Jagden schwer geschlagen wird.

Ausrüstungsmäßig haben wir uns heuer wieder ein Stück verbessert, Obi und Affi haben jetzt neue Schutzwesten und Affis alte ging als Erbstück an Cally. Nachdem wir eigentlich die Hundenavi-Westen als Testsieger im W&H testen wollten, kehrten wir nach einer in punkto Lieferdauer, Passform und nicht eingehaltenen Versprechungen bezüglich Änderungsarbeiten wirklich ernüchternden Erfahrung reuig zu den Mikut-Westen zurück. Nach weniger als 2 Wochen hatten wir die Westen vor Ort und sie passten wie angegossen – das sollte uns eine Lehre sein…
Obi und Janosch laufen heuer erstmals mit den Garmin GPS Sendern, die sich für unsere Terrier jedoch als grenzwertig herausgestellt haben, was die Größe und das Gewicht betrifft. In einer Tasche auf den Westen montiert geht´s bei den Rüden gerade noch, für die Hündinnen wären diese Dimensionen undenkbar. Für die testen wir deshalb verschiedene GPS Tracker, die sowohl an einem Halsband wie auch in den Westen getragen auch für die kleineren Terrier keine Behinderung darstellen.

Diese Woche geht´s mit insgesamt 4 Tagen Drückjagd weiter, hoffentlich beeilt sich Tica mit ihrer Läufigkeit, damit sie wenigstens am Wochenende wieder mit von der Partie sein kann. Anda muss ebenfalls läufigkeitsbedingt pausieren, vielleicht gehen sich aber die Termine am übernächsten WE wieder aus bei ihr – sie sucht nämlich unermüdlich und kann auch mit ihren nur 4,5kg “Kampfgewicht” allein Sauen hochmachen, wie uns kürzlich aus verlässlicher Quelle berichtet wurde. Nicht durch aggressives Vorgehen, es ist mehr ihre Hartnäckigkeit und ihr anhaltender Laut, der das Wild in die Flucht schlägt. 
Die kleine Ebony steht momentan noch in der Ausbildung zum “Wirtshaushund”, ist sie mit ihren gerade mal 17 Wochen und dem noch großteils aus Milchzähnen bestehenden Gebiss doch zu jung für erste echte Drückjagderfahrungen. Dafür hat sie das Privileg, das Davor & Danach immer hautnah miterleben zu dürfen. Auch nicht schlecht, fällt doch meistens etwas Leckeres vom Schüsseltrieb für sie ab! Spätestens im Dezember wird es dann aber auch für sie ernst.

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Obere Reihe von links nach rechts – Janosch, Affi und Kingsway Bubbles (als Mitfahrererin, weil Ticas Box leer war)
Untere Reihe von links nach rechts – Ebony, Anda, Obi und Cally

Freitag, 12. März 2010

Saisonfinale

Letzten Sonntag, zu nachschlafener Stunde, rückten wir ein letztes Mal aus um den zahlreichen Füchsen in unserer Gegend nachzustellen. Unser Ziel war ein etwa 4m hoher Fundamentaushubhaufen (falls es den Ausdruck gibt:)) der von oben bis unten und rundherum mit Röhren durchzogen war. Es ging fast ein bisschen zu schnell, denn als nach nur etwa 3 Minuten ein Schuss auf der uns gegenüberliegenden Seite des Haufens fiel, sahen wir uns alle nur an und dachten wohl dasselbe “der ist davongelaufen…”. Weit gefehlt – ein perfekter Schuss hatte den Fuchsrüden gestreckt. Nur wenige Minuten nachdem wir also angerückt waren fuhren wir auch schon weiter, allerdings lief der Fuchs dort statt im Bau im Unterholz des Bahndamms herum. Also weiter… Im übernächsten Bau konnte Affi wieder ihren Gegner festmachen, allerdings zogen wir sie dann ab um dem jungen DJT eines Bekannten ein Erfolgserlebnis zu verschaffen. Der arbeitete dann auch brav und etwa 1,5 Stunden später hatten wir das zweite Stück des Tages auf der Strecke liegen. Der erfolgreiche Jagdtag wurde dann gründlich gefeiert, was genaugenommen länger dauerte als die Arbeit:)

Langsam aber sicher neigt sich die Baujagdsaison 2010 jetzt ihrem Ende zu, eine recht erfolgreiche Saison für uns. Insgesamt waren wir rund 14 Tage Baujagen (wenn ich mich nicht verzählt habe) und konnten 9 Dachse und 13 Füchse strecken. Im Ggs. zum letzten Jahr war uns an einigen Tagen kein Erfolg beschert, dafür waren andere Tage umso ergiebiger.

Mittwoch, 24. Februar 2010

Baujagdparadies

Am vergangenen Wochenende durften wir an 2 revierübergreifenden Baujagdtagen in den extrem raubwildreichen Gebieten von Sachsen-Anhalt und Brandenburg teilnehmen und was soll ich sagen – unsere Erwartungen wurden nicht nur erfüllt, sondern noch übertroffen! Unser letzter Besuch dort lag schon gut 4-5 Jahre zurück und bereits damals lernten wir, dass wenige zu kontrollierende Baue im zugeteilten Revier nicht automatisch wenig Chancen auf Erfolg bedeuten müssen. So waren wir heuer nicht enttäuscht als wir hörten, dass in “unserem” Revier nur 4 Baue zu kontrollieren waren sondern meinten nur “schau ma mal”:) Das Wetter war herrlich und in der Früh meinten einige, dass bei dem Sonnenschein wohl kaum ein Fuchs daheim sein würde. Unsere eigenen Erfahrungen in den letzten Jahren hatte jedoch gezeigt, dass alle Wettertheorien ungefähr so verlässlich sind wie Kaffeesudlesen. Und tatsächlich – jeder der 4 Feldbaue mit nur einer Eingangsröhre war befahren und wir konnten in ca. 4 Stunden 4 Füchse graben. Der Boden war zwar gefroren, mit unseren Werkzeugen und der tatkräftigen Mithilfe sämtlicher Jagdgehilfen (unter anderem dem örtlichen Bürgermeister) war das jedoch kein Problem. Pünktlich wie die Maurer waren wir als erste Gruppe zurück zum Treffpunkt und konnten die ersten 4 Füchse auf die Strecke legen, die in den nächsten Stunden auf insgesamt 36 Stück anwuchs – ein neuer Rekord für diesen Baujagdtag! Die Röhren der Feldbaue waren typischer Weise sehr eng, so dass in einer Endröhre sogar Affi ihre Schwierigkeiten bekam – nur noch Anda passte da hinein und wir entdecken an diesem Wochenende ihr Talent, die erlegten Füchse aus den Endröhren zu ziehen.

Fuchs Nr. 1DSC_4665aFuchs Nr. 2, den wir springen ließen, damit auch die Schützen etwas zu tun hatten
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DSC_4679a Anda beim Ziehen von Fuchs Nr. 3
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Fuchs Nr. 4
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Die Strecke
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Am Sonntag wurde in einer anderen Gegend – einem der letzten 3 Großtrappengebiete Deutschlands – etwa 50km entfernt gejagt. Eine der wichtigsten Säulen des Trappenschutzprojekts ist die Bejagung von Fuchs, Marderhund und Waschbär, die für den Großteil der Verluste an Jungvögeln verantwortlich sind. Interessanter Weise spielen die Dachse hier eine sehr untergeordnete Rolle. Heute ließ uns der Sonnenschein leider im Stich und gegen Mittag begann es sogar etwas zu schneien, trotzdem waren an dem Tag (wieder mal ein Beweis für die Fragwürdigkeit von “Sauwetter ist Bauwetter”) die meisten Füchse oberirdisch unterwegs. Alle Gruppen konnte mehr Füchse ober als unter der Erde ausfindig machen, teilweise wurde sogar mit Erfolg im Schilf gestöbert. Die größte Anzahl bestätigter Füchse außerhalb von ihren Bauen waren ganze 8 in einer Gruppe! Wir hatten GsD etwas mehr Glück, obwohl auch bei uns die meisten Baue leer waren und wir aus dem Auto heraus 2 Rotröcke beim Spazieren beobachten konnten. Affi konnte aus einem Bau in rund 5 Minuten eine Fuchs sprengen, den die Schützen jedoch klassisch verschlafen haben. Im letzten Bau, diesmal wieder nur 1 Röhre, konnten wir dann einen Fuchs graben. Im vorletzten Bau war auch etwas daheim gewesen, da wollten die Revierjäger jedoch nicht graben weil es ihnen zu lang gedauert hätte. Insgesamt lagen an diesem Tag nur 2 Stücke auf der Strecke, 3 weitere wurden angeblich später noch gebracht.

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Insgesamt konnten wir an nur 2 Tagen also 5 Füchse zur Strecke bringen, ein sechster hatte mehr Glück und lief unbehelligt davon. Ein Tropfen auf den heißen Stein, aber für das kaum noch vorhandene Niederwild in diesen Gegenden vielleicht doch eine kleine Hilfe.

Auch die Weiterbildung kam nicht zu kurz, bei einem Vortrag Samstagabend konnten wir einiges über die Großtrappe lernen. Es hat wirklich Spaß gemacht und besonders nett war es, einige bekannte Gesichter nach langem wiederzusehen. Herzlichen Dank an Jan für die einwandfreie Organisation und an alle für ihre Gastfreundlichkeit! Die Fahrt war zwar lang, aber hat sich ausgezahlt:)

Montag, 15. Februar 2010

Ungarn Tag 2

Nachdem der Samstag schon wirklich gut gelaufen war, waren wir natürlich gespannt, was der Sonntag für uns bereithalten würde. Ausgeschlafen waren wir, hatte die Nachtruhe für uns ja wahrscheinlich sogar früher als für so manch sprichwörtliches Huhn begonnen;) Nach einem kurzen Frühstück ging es um 8:00 Uhr wieder hinaus ins Revier, wo wie am Vortag wieder die Sonne schien, GsD jedoch ohne den Wind vom Vortag!
Wieder war in den ersten Bauen nichts los, ganz im Gegensatz zur ersten Dachsburg, wo der junge Patterdalerüde von Peter einschliefte und länger arbeitete. Nach gut 1,5 Stunden wurde der Jungrüde nach einem erfolglosen Einschlag durch die alte und erfahrene Patterdalehündin ersetzt und tatsächlich schien die Arbeit jetzt voranzugehen. Ein weiterer Einschlag auf gut 1,5m Tiefe wurde gemacht, leider hatten sich Hündin & Dachs gegen Ende dann umgestellt, weshalb noch ein 3. Einschlag nötig wurde. Der Laut der Hündin war jetzt jedoch gut zu hören, das motivierte natürlich. Diesmal hielten sie auch und der 3. Einschlag, über dessen exakte Lokalisation noch Wetten abgeschlossen wurden (die übrigens zugunsten von uns Ösis mit dem Mammut Barryvox Pulse ausgehen sollten:)) führte punktgenau zum Erfolg. Die Hündin hatte keinen Kratzer abbekommen und wirklich gute Arbeit in der riesigen Burg geleistet!

Einschlag Nr. 2

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Affi kontrollierte dann noch die restlichen Einfahrten in dem langen Wall, von denen einige wieder extrem abgelaufen waren, es war sonst jedoch nichts daheim. Auch die Kontrolle der nächsten Fuchsbaue ergab nichts, außer dass Reineke unterwegs war. Einer war sogar so frech, ein Stück von uns entfernt den Waldweg zu queren!

Einige Baue später kamen wir zu 2 mächtigen Dachsburgen, die auf der anderen Straßenseite gegenüber einer Rehwildfütterung gelegen waren. Wieder führten richtige Wechsel zu den Hauptröhren, vor denen reichlich Stroh und einzelne Knochen verstreut waren. Wider Erwarten war die erste Burg offensichtlich gerade leer, in der zweiten – deutlich größeren – zeigte Affi jedoch klar an, dass etwas daheim sein musste. Die Dachsburg hatte gut 15 (wenn nicht noch mehr) Röhren, verstreut über eine große Fläche in der lockeren Aufforstung. Sie tauchte mal hier in den Bau ein, dann wieder dort, erschien an ganz anderen Stellen wieder oberirdisch und hatte anscheinend ihre liebe Mühe, den Dachs zu finden. Einmal hatte sie schon kurz Laut gegeben, ihn dann allerdings wieder verloren. Also überlegten wir kurz ob wir dieser Burg mehr Zeit widmen wollten oder lieber zu der letzten vom Vortag schauen sollten. Die Abstimmung ergab ein klares Votum für diese Burg, da sie deutlich seichter zu sein schien und auch die Bäume in größerem Abstand voneinander waren, so dass das Graben vermutlich einfacher werden würde. Also holten wir Janosch zur Verstärkung und tatsächlich – sei es, weil der Dachs sich wieder umgestellt hatte oder Janosch an dem Tag einfach mehr Finderglück hatte – hört man schon bald seinen markanten Laut. Nach nur wenigen Minuten hielten die beiden Halbgeschwister an einer Stelle, deutlich entfernt von den Röhren der Burg in rund 1m Tiefe fest, was die Hoffnung aufkommen ließ, dass es sich um eine Endröhre handeln könnte. Der sofort begonnene Einschlag bestätigte das und beim Durchbruch auf die Röhre wurde zuerst Janosch abgezogen, der uns einfach als erstes in die Finger kam und dann die Röhre nach hinten versperrt, so dass uns nichts davonlaufen konnte. Affi arbeitete hochmotiviert, wurde jedoch ebenfalls so rasch wie möglich abgezogen und der Dachs mit der Flinte erlegt. Allein schaffte sie es nicht, den erlegten Dachs ganz herauszuziehen, also zog Christian an Aphaia, die wiederum die Dachsschwarte fest gepackt hatte.

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Wieder hatten wir einen Dachs in Rekordzeit gegraben, so etwas passiert einem wirklich nicht oft! Allerdings hat man in dieser Gegend das Erdreich auch wirklich auf seiner Seite, noch nirgendwo sonst hatten wir so weichen Sandboden, in dem ein Einschlag auf 1m in kürzester Zeit erledigt ist.

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Insgesamt hat unsere Gruppe an den beiden Tagen also 3 Dachse und 1 Fuchs erlegen können, was für das Niederwild in diesem raubwildreichen Revier sicher eine kleine Verbesserung darstellt. An dieser Stelle noch einmal ein herzliches “Dankeschön” an Anna und Peter, die diese beiden Tage für uns organisiert haben. Hoffentlich können wir uns bald einmal revanchieren!
Kommendes Wochenende wird es uns nach Deutschland verschlagen, wo wir hoffentlich den einen oder anderen Fuchs im Bau antreffen werden.

Ungarn Tag 1

Schon zum insgesamt 3. Mal durften wir vergangenes Wochenende zu Anna, Peter & Szombi in der Nähe von Budapest zum Baujagen kommen und es war auch diesmal wieder ein Kurzurlaub, der die Herzen jedes passionierten Terrierführers höher schlagen lässt! Unzählige gut angenommene Fuchs- und fast ebenso viele Dachsbaue warteten in dem großen Revier darauf, von den Hunden – einigen Russells und 2 Patterdales - kontrolliert zu werden.

Kurz nach 8:30 kamen wir Samstagfrüh am vereinbarten Treffpunkt an und sofort ging´s auf ins Revier, mit den Offroadern querfeldein durch die schneebedeckte Landschaft. Beim Jagdhaus angekommen, ging es nach einer kurzen Begrüßung mit den Revierbetreuern und der Zusammenlegung von Fahrgemeinschaften gleich weiter, wir hatten ja keine Zeit zu verlieren. In den ersten Bauen war nicht viel los, entweder war die Witterung so alt, dass die Hunde nicht einmal einschlieften, oder der Fuchs war schon ausgeflogen. Immerhin schien zum ersten Mal seit Tagen wieder die Sonne und auch die Temperaturen waren angenehmer als in der jüngsten Vergangenheit – da lässt sich so mancher Rotrock lieber die Sonne auf den Pelz scheinen als im dunklen und stickigen Bau den Tag zu verschlafen.

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3 Männlein stehen im Walde ganz still und stumm…;)

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Der erste Erfolg sollte trotzdem nicht allzu lang auf sich warten lassen. In einem recht kleinen Bau mit nur 2 Röhren stieß Affi gleich auf einen Gegner, was sich durch ihren giftigen Laut recht deutlich bemerkbar machte. Man konnte die Akustik von draußen sehr gut mitverfolgen und Affi´s fliegender Arbeitsstil (hinein – bellen, bedrängen – kurz wieder heraus um nach einem Alternativzugang zu suchen – wieder rein zum weiterarbeiten usw.) führte nach höchstens 10 Minuten dazu, dass die Fähe genervt den Bau verließ. Der erste Schuß fiel sofort, aber sie verschwand im angrenzenden Schilf, Affi ihr jedoch knapp auf den Fersen. Nach wenigen Augenblicken verließ die Fähe, gefolgt von Affi  wieder das schützende Schilf, wo Peter sie dann mit einem sicheren Schuß erlegen konnte. Waidmannsheil!

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Die folgende Kontrolle des Baus durch Louie ergab, dass kein weiterer Fuchs sich dort eingeschoben hatte. Also hieß es “zurück zu den Autos” und weiter im Plan.

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Bei einem der nächsten Baue verbrachten wir dann einige Zeit, ohne jedoch herauszufinden, was die verschiedenen Hunde unter der Erde länger festhielt. Es war kein wirklicher Laut auszumachen, aber die Hunde schlieften immer wieder ein, um dann nach der Reihe irgendwann das Interesse zu verlieren. 2 Einschläge wurden gemacht, die jedoch auch nicht zur Klärung der Situation beitrugen, also beschlossen wir, hier nicht weiter Zeit zu verlieren und lieber die restlichen Baue abzufahren.
Inzwischen war recht kräftiger Wind aufgezogen und die nächsten Bau lagen am offenen Feld, wo wir die Kraft & Kälte des Sturm hautnah erleben konnten. Eine große Dachsburg sah ordentlich abgelaufen aus und Janosch gab bald nach dem Einschliefen deutlich Laut. Das Glück war auf unserer Seite und das sollte die schnellste erfolgreiche Arbeit am Dachs in unserer bisherigen Baujagdkarriere werden:) Nachdem Janosch den Dachs einige Zeit gearbeitet hatte, konnte er ihn festmachen und die Messung ergab gerade mal ca. 70cm Tiefe, weshalb wir nicht lang herumfackelten und rasch einen Einschlag machten. Tatsächlich stellte sich die Röhre dann als Endröhre heraus und der Dachs lag in kürzester Zeit auf der Strecke, was wir Janoschs toller Arbeit zu verdanken hatten!

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Janosch, nachdem er den erlegten Dachs aus der Röhre gezogen hat

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Nach getaner Arbeit

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Eine der unzähligen Dachsfährten bei der nächsten Burg

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Die Kontrolle der nächsten Dachsburg, deren Zugänge autobahngleich abgelaufen waren, ergab, dass auch hier etwas daheim war. Da wir jedoch nicht mehr allzu lang Tageslicht haben sollten, ergab die Beratung, sich dieser Burg lieber am nächsten Tag zu widmen, da das Graben vermutlich eher anspruchsvoll sein würde.
Die vorhergehende Kontrolle zweier Strohtristen durch die Youngsters ergab leider “nichts daheim”, Freude hatten die 3 dennoch;)

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Wir traten also den Rückweg an und wurden im Jagdhaus noch bestens mit ungarischem Rehgulasch und allerlei Backwerk versorgt, am selben Tag hatte nämlich auch eine große Fasanjagd stattgefunden, wofür ordentlich aufgekocht worden war:)

Sonntag, 7. Februar 2010

Doppelt hält besser!

Während Obi noch rekonvaleszent ist und sich von den Strapazen des vergangenen Wochenendes erholt und Janosch zwar wieder halbwegs, aber eben noch nicht ganz fit ist, waren wir mit Affi heute wieder unterwegs – diesmal in einem benachbarten Bundesland. Der Plan war eigentlich, ruck-zuck 1 oder 2 Füchse zu sprengen und recht bald wieder daheim zu sein. Soweit so gut:)
Alle waren pünktlich am Treffpunkt und gemeinsam fuhren wir noch das Stück Forststraße, die restlichen 500m waren aber nur noch zu Fuß durch den Tiefschnee bergauf im Hochwald zu bestreiten. Oben angekommen, meinte ich nach kurzem Blick auf die Röhren noch “da könnte aber auch ein Dachs daheim sein”, so richtig ernst nahm das aber niemand, wir wollten als Kontrastprogramm zur letzten Woche diesmal ja ein paar Füchse sprengen!
Affi nahm eine der Röhren auch sofort an und kurz danach hört man sie giftig Laut geben. Als sich nach 20 Minuten noch nichts getan hatte, ergab eine Messung gerade mal 1m Tiefe – das lässt man sich natürlich nur ungern entgehen… Also wieder hinunter zum Auto und mit den Grabwerkzeugen geschultert zurück den Berg hinauf.

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Inzwischen hatte es sich auch richtig schön eingeschneit. Während des Grabens konnten wir die Vorgänge unter der Erde zumindest akustisch hautnah mitverfolgen, da eine kleine Lüftungsröhre fast senkrecht in die Höhe zog und den Schall weiteleitete. Man glaubte also immer schon direkt am Geschehen zu sein, in Wirklichkeit lag jedoch noch ein guter Kubikmeter Erde zwischen uns und Affi mit ihrem Gegner. Unten angekommen, mussten wir feststellen, dass sich die Action wie aufgrund der Geräusche schon vermutet, etwas weiter Richtung Eingangsröhre verlagert hatte, wir also hinter Hund & Raubwild herausgekommen waren. Ein zweiter Einschlag war also nötig, aber auch der war bald geschafft. Während der Graberei waren wir uns eigentlich zu mindestens 99,9% (wenn nicht mehr) sicher, dass Affi einen Fuchs arbeitete. Ihr Laut und die gesamte Geräuschkulisse war dementsprechend giftig und feurig, außerdem bildeten wir uns ein, ganz deutlich das typische Abwehr”fauchen” des Fuchses zu hören. In der Röhre beim zweiten Einschlag fanden wir dann eine recht lange weiße Granne, die erste Zweifel aufkommen ließ – auch vom einem sonst entgegenströmenden Fuchsodeur war nichts zu bemerken. Selbst als Affi von der Arbeit abgezogen worden war, konnten wir noch nicht wirklich sagen, ob sie jetzt eigentlich am Fuchs oder evtl. schon wieder am Dachs war, so nass war das Erdreich und Hund & Raubwild dementsprechend schlammverkrustet.

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Erst als der erlegte Dachs ans Tageslicht gezogen wurde stand fest – schon wieder ein Grimbart, diesmal allerdings ein junger!

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Von der Lektion vor einer Woche doch eine Spur schlauer geworden, schielte Christian weiter Richtung Einschlag und tatsächlich huschte schon wieder ein zweiter Dachs vor dem Loch vorbei… durch die Übersichtlichkeit der gearbeiteten Röhre war es diesmal allerdings ein (relativ) Leichtes, auch den noch zu bekommen. Knapp 10 Minuten später hatten wir ihn – wieder ein Jungdachs. Etwas mehr als 2 Stunden hat die Arbeit diesmal nur gedauert und Affi hat einmal mehr ihr Allroundtalent im Bau bewiesen. 2 mal Dachs im Doppelpack innerhalb von 1 Woche passiert einem auch nicht oft.

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Kommendes Wochenende geht´s nach einem ganztägigen Einsatz auf der Wieselburger Jagdmesse am Freitag auf nach Ungarn, um dort mit ein paar Freunden hoffentlich erfolgreich der Baujagd zu frönen:)

Montag, 1. Februar 2010

“Unglück im Glück”

Nein, das ist kein fehlerhaftes Zitat eines bekannten Sprichtworts, sondern eine recht passende Beschreibung des gestrigen Tages:) Schnell hätte es gehen sollen (und auch können!), waren ja gerade mal 2 Baue zu kontrollieren. Einen ersten Anlauf hatten wir schon im Vorjahr genommen, damals jedoch mitten in der ärgsten Frostperiode auf ein Graberlebnis der anderen Art freiwillig verzichtet und somit beutelos den Rückzug angetreten. Heuer war es auch frostig, allerdings nicht so extrem wie damals, was uns dann aber trotzdem ein ganz besonderes Graberlebnis bescherte. Aber alles schön von Anfang an…
Treffpunkt 8:30, alle da, kurz gescherzt (“graben will ich nicht!” meinte ein Schütze nachdrücklich) und auf ging´s, die 150m in den Wald hinauf zum Ort des Geschehens, wo wir den Rest des Tages verbringen sollten – was uns zu dem Zeitpunkt aber natürlich noch nicht klar war. Oben angekommen, wurden - generalstabsmäßig geplant - die Schützen postiert, denn nichts sollte dem Zufall überlassen werden. Janosch schliefte bei einer Röhre unserer Wahl ein, die gefiel ihm aber nicht, weshalb er gleich wieder oberirdisch auftauchte, nur um in die benachbarte Röhre einzutauchen. Praktisch zeitgleich war sein vehementer Laut zu hören – es war etwas zu Hause! Da der Laut schon sehr knapp nach der Einfahrt begonnen und sich dann kontinuierlich wegbewegt hatte, ohne dass jedoch aus einer der vielen Röhren ein Fuchs auftauchte, vermuteten wir schon, dass möglicher Weise ein Dachs daheim war. Macht nichts, Janosch arbeitet mit Hirn am Dachs, freigegeben war er auch noch – wir wollten es also versuchen. Nach etwa 20 Minuten orteten wir Janosch und konnten deutlich seinen Laut hören, nach nur wenigen Spatenstichen war die Endröhre in unglaublichen nur 30cm Tiefe offengelegt und mir blitzte etwas entgegen, was ich für die Grannen eines Dachses hielt. Irgendwie ging es dann aber doch zu schnell, der bedrängte Dachs schob vehement nach vorn und war wieder weg. Darf´s denn sowas geben?! So schnell hätten wir fertig sein können… so wurde aber die zweite Runde eröffnet. Als sich einige Zeit lang nicht wirklich etwas tat, beschlossen wir, Janosch Affi als Unterstützung zu schicken. Es gab viel Bewegung in der Burg, wir orteten sie mal hier, mal da, aber so richtig fest waren sie nie. Wir begannen auch einen Einschlag, worauf sich unterirdisch aber alles wieder umstellte. Dann ahnten wir unsere zweite Chance gekommen und nach einem 1,3m tiefen Einschlag konnten wir zuerst Janosch abziehen und anleinen, dann endlich Affi, die hartnäckig arbeitete.

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Schnell, jedoch nicht ohne ein paar technische Schwierigkeiten, die uns später noch einmal fast in den Wahnsinn treiben sollten, wurde der Dachs erlegt und Affi zog ihn aus der Röhre. Geschafft!

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Die Begeisterung ob der erfolgreichen Arbeit war groß, im Freudentaumel sah einer der Revierinhaber jedoch einen zweiten Dachs aus der Endröhre heraushuschen, unter dem Einschlag durch und wieder hinein ins schützende Röhrensystem seiner Burg. Sch…! Die nun folgenden Kommentare mag ich hier nicht wiedergeben, vorstellen kann man sie sich allemal. Die Gesichter wurden schlagartig lang und länger, es war also noch nicht ausgestanden. Ein Glück, dass Dummheit (oder Schlamperei?) nicht weh tut!

Was nun folgen sollte werden wir uns noch jahrelang bei den diversen Gelegenheiten erzählen, mancher wird es als “Jägerlatein” abtun, aber die, die dabei waren, wissen um den Wahrheitsgehalt.
Affi wollte, so wie wir eigentlich, anfangs gar nicht wahrhaben dass die Arbeit noch nicht beendet war und stattdessen lieber ihr Wütchen am bereits erlegten Dachs kühlen.

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Sie schliefte dann aber doch wieder ein um Janosch zur Seite zu stehen, die beiden arbeiteten hoch ambitioniert. Bei einem der nächsten Einschläge hätten wir wieder zum Erfolg kommen können, aber das Glück war diesmal wirklich nicht auf unserer Seite. Affi wurde schnell abgezogen um mehr Platz zu haben, aber der Dachs war nicht festzuhalten und entwischte wieder. Von nun an arbeitete Janosch allein und bei einem der nächsten Einschläge war uns nicht nur das Glück, sondern vor allem die Technik nicht hold. Nach mehrmaligem Versagen der Pistole sprang der Dachs aus dem Einschlag und verschwand in der nächstgelegenen Röhre! Wir waren der Verzweiflung, Janosch der Erschöpfung nah. Einige Zeit später ließ sich Janosch vom Revierinhaber Christoph aus einem Einschlag heben, was eine absolute Premiere war – er hat sich noch nie von jemand anderem als uns beim Baujagen angreifen lassen. So fertig war der kleine Kerl, nur noch ein erdverschmutztes Häufchen Elend. Ich trug ihn also hinunter ins warme Auto, gab ihm Wasser und holte stattdessen Obi, den wir an dem Tag wg. einer Verletzung knapp unter dem Auge eigentlich gar nicht einsetzen wollten. Aber wenn uns jetzt noch jemand helfen konnte, dann er. Noch ein paar Stunden und weitere Einschläge später hatte Obi tatsächlich strategisch die Oberhand und schaffte es, den Dachs aus einer Röhre zu sprengen, direkt Christoph entgegen, der schon die längste Zeit am Boden liegend gewartet hatte! Die letzten 3 Patronen der Pistole ließen uns diesmal jetzt GsD nicht im Stich, nichtsdestotrotz verschwand Grimmbart ein paar Meter wieder unter der Erde. Das konnte doch unmöglich wahr sein?! Obi war ihm auf den Fersen und gab schon wieder Laut… Allmählich aber konnte man Obi nicht mehr hören, es bestand also Hoffnung, dass die Schüsse wirklich so gut gesessen hatten wie es ausgesehen hatte. Was uns mit der Zeit allerdings unruhig werden ließ war, dass Obi nicht auftauchte! Er muss irgendwie in einer Endröhre hinter den Dachs gelangt sein und konnte jetzt nicht mehr an ihm vorbei ins Freie – man hörte ihn winseln, er war also in einer verzwickten Situation. Ein Loch mehr oder weniger war an diesem verhexten und grabintensiven Tag auch schon egal, Einschlag Nr. 13 brachte somit zuerst den erlegten Dachs, dann den hinten dranhängenden Obi ans Tageslicht.

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Die Erleichterung und Freude aller Beteiligten war groß, Obi war wahrscheinlich nicht minder glücklich, endlich ins warme und trockene Auto zu können, wo er sich sofort einringelte und vor Erschöpfung einschlief. Die einer Kraterlandschaft ähnelnde Oberfläche wurde wieder begradigt und nach ein paar Erinnerungsfotos konnten wir endlich zum schwerverdienten ersten Essen dieses Tages aufbrechen.

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Hätten wir uns in der Freude über das erste Waidmannsheil die Zeit genommen, die Endröhre ordentlich zu kontrollieren, wäre alles um die Mittagszeit erledigt gewesen. So kamen wir gerade pünktlich zum Abendessen ins Wirtshaus, mit einem ordentlichen Muskelkater, nicht weniger großem Durst und einem Auto voller angeschlagener Terrier – aber auch um ein Jagderlebnis reicher, das man wirklich nicht alle Tage hat!

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Was ich fast vergessen hätte – das Kontrollieren des zweiten und letzten Baus haben wir uns für nächstes Wochenende aufgehoben;)