So gut die letzte Saison begonnen hat, so tragisch hat sie mittendrin plötzlich geendet. Am 20.11. haben sich Obi und Affi an Schwarzwild mit dem Aujeszky Virus infiziert, 1 Woche später waren beide tot. Wir waren am Boden zerstört und jetzt, fast 1 Jahr danach, schmerzt der Verlust immer noch. Sehr sogar. Oft sind es nur Kleinigkeiten, die einen an die beiden erinnern und es braucht nicht viel, dass einem wieder die Tränen in die Augen schießen. Aber es nützt nichts - es ist, wie es ist und man kann sich nur daran gewöhnen. Es stimmt zwar, dass die Zeit alle Wunden heilt - aber das geht nicht einmal annähernd so schnell, wie man glauben oder es sich wünschen würde.
Auch Tica hat die Saison nur knapp überlebt, am 7.11. hat sie kurz vor Jagdende mit ein paar anderen Hunden einen wg. einer alten Laufverletzung abgekommenen Keiler gestellt, der sie und einen DJT angenommen hat. Schutzweste sei Dank, konnte das Schlimmste verhindert werden, obwohl einer der anwesenden DJT-Führer angeblich lapidar meinte “der Weiße ist jetzt hin…”, auf die Idee, den verletzten Hund die letzten paar Hundert Meter mitzunehmen, war er jedoch nicht gekommen.
Mehr schlecht als recht haben wir im letzten Winter dann noch 2 Drückjagden absolviert die wir nicht absagen konnten. Das Gefühl in der auf den Schwarzwildkontakt folgenden Woche, wenn sich einer der Hunde gekratzt hat, war bei Gott kein angenehmes... mit Argusaugen hat man die Hunde observiert, leicht paranoid gefürchtet, es könnte schon wieder losgehen...
In schwierigen Zeiten lernt man den wahren Charakter von Menschen kennen und wir “durften” in der Hinsicht die eine oder andere nachhaltig beeindruckende Lektion auf dem Gebiet lernen.
Aber das gilt auch im Positiven! Als großzügiges Geschenk eines Freundes kam Mitte Dezember Max (Rushill Morgan) zu uns, der jagdlich dem guten alten Obi in vielem gleicht, sich aber natürlich in so manchem auch grundlegend von ihm unterscheidet. Den Rest der Saison haben wir uns also auf die Baujagd konzentriert, aber auch da musste man umdenken - ohne Affi und Obi war auch da nichts mehr, wie wir es gewöhnt und von früher verwöhnt waren.
Mit Cally und Max als neue Kräfte unter der Erde haben wir in der letzten Saison insgesamt 7 Dachse gearbeitet und bekommen, außerdem 21 Füchse gearbeitet. Die Statistik zum Thema Reineke ist jedoch ernüchternd und gibt den Engländern recht, die lieber graben als sprengen, denn: von den 21 gearbeiteten Füchsen wurden 9 gegraben, die wir auch bekommen haben. Insgesamt 12 Füchse wurden von den Hunden gesprengt, davon sind jedoch 7 (!!!) entkommen und gerade mal 5 zur Strecke gekommen. Das wirft kein besonders gutes Licht auf die Leistung mancher Schützen, die teilweise auch wirklich unverbesserlich waren und ganze 3 Mal hintereinander – trotz der Bitte, es beim nächsten Mal wenn ein Fuchs springt anders zu handhaben! - dieselben Fehler gemacht haben... zum aus der Haut fahren, denn die Hunde müssen es ausbaden! Andere Schützen hingegen konnten da mit erfreulicheren Quoten aufwarten, denen ein herzliches Dankeschön im Namen der Hunde;)
Nach den Ereignissen letzten November hatte ich ein gewisses Motivationsproblem neue Blogeinträge betreffend, was wahrscheinlich auch gut so war, denn ihnen wäre mit Sicherheit eine etwas depressive Aura angehaftet, was kaum positiv zum Unterhaltungswert beigetragen hätte.
Gestern habe ich mich dann endlich überwinden können und wieder mal einen Blick hier herein geworfen - und was sehe ich? – die meisten Fotos in den älteren Beiträgen sind weg. Sollte mir einmal SEHR langweilig sein, werde ich mir vielleicht die Arbeit antun und alle neu einstellen, bis dahin muss es eben ohne gehen – sorry.
Gruppenfoto von Obi, seiner Tochter Affi und deren Töchtern Cally, Carry und Arwy nach jener verhängnisvollen Jagd.